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BAD NEUSTADT: „Ohrgasmen“ mit Rosenduft und Hecht

BAD NEUSTADT

„Ohrgasmen“ mit Rosenduft und Hecht

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    Stilsicheres Duo in Sachen multipler Ohrgasmen: Alexander Köhler (links) und Andreas Streckenbach im Bildhäuser Hof.
    Stilsicheres Duo in Sachen multipler Ohrgasmen: Alexander Köhler (links) und Andreas Streckenbach im Bildhäuser Hof. Foto: Foto: Stefan Kritzer

    Die Schlager längst vergangener Zeiten sind nicht totzukriegen. Im Smoking und mit gegelten Haaren als Sänger auf der Bühne zu stehen, das erscheint doch alles so was von gestern. Aber weit gefehlt, das Duo Streckenbach und Köhler hat sich der Musik der „goldenen 20er Jahre“ angenommen und diese in die Jetztzeit übertragen.

    Und siehe da, von „Lass mich dein Badewasser schlürfen“ geht es mit Gesang und Klavierbegleitung hin bis zu „multiplen Ohrgasmen“, das hinzugetextete „h“ muss hier unbedingt sein.

    Ganz ernst nehmen sich Streckenbach und Köhler beileibe nicht. Erst recht nicht, wenn es darum geht, die alten Schlagerklassiker aus ihrer staubigen Schublade zu holen. Was verstaubt und alt ist, darf dies auch gerne bleiben und sogar Neues genauso alt klingen lassen. Der Tenor Andreas Streckenbach versteht es mustergültig, die 20er Jahre wieder auferstehen zu lassen. Sein durchweg stummer und dienender Begleiter am Klavier, Alexander Köhler, funktioniert bestens und muss hier und da als Prügelknabe herhalten. Neben den alten Schlagern finden sich im Repertoire von Streckenbach und Köhler auch so erfolgreiche Gegenwartsbands wie die Wise Guys und deren Pillensong. Unter „Schilddrüsenunterfunktion“ leidend, leidet sich das Duo in die Herzen seines Publikums.

    Denn eines muss man Streckenbach und Köhler lassen. Langweilig ist das Schlagergesinge und -Gespiele überhaupt nicht. Vielleicht ein wenig albern, wenn Streckenbach eine Gummipuppe leidenschaftlich aufbläst, um der „Dolce Vita-Rita“ im nächsten Moment wieder die Luft rauszulassen. Hervorragend jedoch ist die Interpretation des Peter Maffay-Klassikers „Es war Sommer“, die von Streckenbach um die Strophe „Köhler war 16 – und sie war 53“ ergänzt wurde.

    Herrlich auch „Mein Schatz, Susanna“ über die Liebe zu einer nicht gerade wohlriechenden Fischverkäuferin, die nach ihrem Arbeitstag Rosenduft mit Hecht nach Hause bringt. In Rudi Carrells „Ich liebe dich“ stimmen Streckenbach und Köhler wieder sanftere Töne an.

    Ein zauberhafter Abend und reichlich Gelegenheit für ausgelebte Ohrgasmen. Mit Betonung auf „Ohr“.

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