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Wechterswinkel: Orientalische Geschichten im Sofasalon

Wechterswinkel

Orientalische Geschichten im Sofasalon

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    Susanne Orf bannt die Zuhörer mit Kurzgeschichten von Rafik Schami.
    Susanne Orf bannt die Zuhörer mit Kurzgeschichten von Rafik Schami. Foto: Christiane Müller

    Zu einem besonderen Abend begrüßte Christiane Müller ihre Gäste im Sofasalon der Propstei. Trotz des historisch höchsten Krankenstandes fanden sich fleißige Helfer und auch genügend Gäste, um eine gemütliche Lesung zu gestalten.

    Müller warf in ihrer Einführung die Frage auf, wie der hohe Krankenstand zu erklären wäre, wo wir historisch gesehen in einer unvergleichlich reichen Zeit leben, mit den besten Ärzten, mit Pharmazeutika und Robotern, die uns die schwere Arbeit abnehmen. Und schlug den Bogen zur menschlichen Tradition des gemeinsamen Geschichtenerzählens, des Zusammenseins am Lagerfeuer, des Zusammenhaltens auch in schwierig empfundenen Lagen. Geschichten lesen und hören als Akt der Resilienz am Samstagabend, gegenüber einem einsamen Konsumieren digitaler Endgeräte.

    So war der Tenor gesetzt, für eine unaufgeregte, stärkende Veranstaltung. Vortragende war Susanne Orf, die auf die Frage, ob sie ein Mikrophon bräuchte, nur kopfschüttelnd lächelte. Brauchte sie nicht. Mit klarer, samtweicher Stimme, die bis in die hinterste Reihe bestens zu verstehen war, las die Ostheimerin Kurzgeschichten ihres Lieblingsautors Rafik Schami.

    Schon nach den ersten Sätzen versanken die Zuhörer im abgedunkelten Sofasalon in die Welt des syrischen Autors, der unter dem Pseudonym Rafik Schami (übersetzt Freund aus Damaskus) seit Jahrzehnten in der Sprache seiner deutschen Wahlheimat schreibt. Die kleinen Prosaedelsteine des vielfach preisgekrönten Autors fielen auf fruchtbaren Boden. So schauten sich nach Ende der Lesung die Gäste verwundert an, und trauten ihren Uhren nicht.

    Susanne Orf kam den Wünschen nach einer Zugabe gerne nach und regte unter großem Applaus an, im nächsten Winter einen anderen ihrer Lieblingsautoren vorzustellen. Und wie so oft im Sofasalon war der Funke übergesprungen, und viele Zuhörer blieben nach dem offiziellen Teil noch auf den Sofas sitzen, rückten am "Wechterswinkler Lagerfeuer" zusammen und sprachen über Gott und die Welt, netzwerkten, und waren Mensch. Beim Gehen hörte man jemand sagen: "Ja, das war ein Abend zur Stärkung der Resilienz- So einfach kann es sein."

    Von: Klaus Dippel (Gesellschafter, Propstei Wechterswinkel)

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