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or nicht langer Zeit war an dieser Stelle die Rede vom bescheuerten April und vom Wonnemonat Mai. Alles Schnee, pardon, Regen von gestern. Wettermäßig gesehen könnte man den bisherigen Mai getrost irgendwo zwischen Oktober und November klemmen. Da kommt keine Freude auf zum Beispiel bei den Biergarten-Besitzern, die viel lieber massenweise gebrauchte Gläser von den Tischen räumen würden, als immer wieder die Wasserpfützen zu verscheuchen. Biergarten - alleine der Name macht frösteln, wenn man wie gestern aus dem Fenster schaut und sich langsam Sorgen macht, weil man vor 14 Tagen vollmundig ein paar Freunde fürs nächste Wochenende zur Grillparty eingeladen hat - Mal sehen wer besser schwimmt, die Bratwurst oder die Holzkohle. Nee, nee, es macht keinen Spaß mehr. Wird Zeit, dass die fürs Wetter Verantwortlichen ordentlich was auf die Maiglocken bekommen, damit die gelben Regenmäntel nicht mehr die einzigen Farbtupfer sind in "lauer Frühlingsnacht". Der viele Regen mag ja für den Grundwasserspiegel ganz gut sein. Für den Stimmungs- und Alkohol-Spiegel ist er jedenfalls verheerend. Wenn es so weiter geht, sind bei den Mai-Festen Tee und Kaffee die Renner und hoffentlich gibt es bei der Tombola ein paar warme Socken zu gewinnen. Stimmt - das erinnert an Adventsbasar. Gute Güte, wenn nicht draußen die Bäume alle in schönster Blüte stehen würden, könnte man glatt vermuten, es wär wieder mal so weit. Bleibt uns nur dem kränkelnden Frühling gute Besserung zu wünschen und die Bauernregel "Ist der Maien kühl und nass, füllt er dem Bauern Scheun und Fass".