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MILZ/RÖMHILD: Pfarrer Hönn und seine fleißigen Bienen

MILZ/RÖMHILD

Pfarrer Hönn und seine fleißigen Bienen

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    Vorsitzender Lothar Schüler am Lehrbienenstand des Imkervereins Römhild und Umgebung.
    Vorsitzender Lothar Schüler am Lehrbienenstand des Imkervereins Römhild und Umgebung. Foto: Foto: Josef Kleinhenz

    Das 120. Festjubiläum des Imkervereins Römhild und Umgebung, das an diesem Wochenende im Kulturhaus Milz stattfindet, ist eine Werbung für die Bienen und den Honig. In der Chronik blätterte Vorsitzender Lothar Schüler, um historische Protokollnotizen des Traditionsvereins aufzuschreiben.

    Demnach wurde der Imkerverein 1897 aus der Taufe gehoben. Schüler eröffnet das Jubiläum am 1. Juli um 18 Uhr mit einer Grußrede und einem Rückblick auf die Vereinsgeschichte. Höhepunkt bildet die Ehrung verdienstvoller Imker durch den Vorsitzenden des Landesverbandes Thüringen, Frank Reichardt aus Weimar.

    „Der Erhalt der Bienen in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft“ heißt beim Festabend das Thema eines Vortrags, dem sich Günther Vorsatz aus Bad Lobenstein annimmt. Er ist Mitglied des Landesverbandes Thüringer Imker und wird die aktuelle Situation der Bienen und ihre Bedingungen in der Natur ins rechte Licht rücken. Musikalisch begleitet wird die Veranstaltung von der Jagdhornbläsergruppe Haina.

    Seine Fortsetzung findet das Programm im Kulturhaus Milz am Sonntag um 10 Uhr. Im Vordergrund stehen Information und Diskussion. Ralf Götze, Mitglied des Landesverbandes Thüringer Imker aus Saalfeld, behandelt Themen wie Api-Therapie, Propolis, Pollen und die Rolle von Bienenprodukten im Alltag und in der Haus-Apotheke. Dazu gibt es praktische Vorführungen zur Herstellung von Bienenprodukten.

    Um die Geschichte lebendig werden zu lassen, hat Vorsitzender Lothar Schüler handschriftliche Auszüge der Chronik ins Reine geschrieben. „Das war eine Mordsarbeit“, wie er feststellte. Gemäß der Aufzeichnungen wurde am 26. September 1897 der Imkerverein Römhild und Umgebung gegründet. Die Gründungsmitglieder kamen aus verschiedensten Orten des Thüringer Grabfelds. Lehrer Neubert habe in fachmännischer Weise die Vorteile der Bienenzucht erläutert und für deren Interessenswahrnehmung konkret einen Imkerverein vorgeschlagen, heißt es. Bei der Gründungsversammlung waren 37 Personen präsent, so das Protokoll. „Alle Erschienenen traten dem Verein bei und unterschrieben die Statuten. Die Mitgliedsbeiträge wurden auf 1,50 Mark festgesetzt.“ Georg Griebel, ein Jahr später Bürgermeister von Römhild (1898 bis 1931) habe als Vorsitzender die Vereinsstatuten erläutert.

    Aus historischen Protokollnotizen der Imkerversammlung vom 8. Juli 1928 in Milz, 31 Jahre nach Vereinsgründung, geht hervor, dass Pfarrer Eugen Hönn aus Milz die Vereinsgeschicke lenkte. Und zwar von 1908 bis 1941, wie amtierender Vorsitzender Lothar Schüler sagt. Hönn, der in Milz begraben ist, brachte Schwung in den Verein und appellierte an die Mitglieder, sich Fachwissen anzueignen. So führte wiederholt ein Lehrausflug nach Saal, um eine Fabrik für Bienenwohnungen der Gebrüder Nenninger zu besichtigen. In einer Versammlung am 29. Mai 1928 wurde beantragt, Imker anlässlich 25- beziehungsweise 30-jähriger Mitgliedschaft auszuzeichnen. „Der Groß-Imker Fritz Hegler“ habe im Rahmen der Ehrung auch über Königinnenzucht gesprochen. Die Gebrüder Nenninger in Saal, die man von Besuchen her kannte, stellten Bienengeräte aus.

    Bemerkenswert ist, dass einst auch Mitglieder aus Breitensee und Rothausen vom fränkischen Grabfeld dem Imkerverein Römhild und Umgebung angehörten. „Bis zum Zweiten Weltkrieg kamen sie teils zu Fuß nach Thüringen“, sagt Lothar Schüler. Schüler stammt aus einer Imkerfamilie und ist seit 1972 Imker.

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