Zusammen mit der Deutschen Herzstiftung wollten Vertreter der der Rhön-Klinikum AG dieses Thema in der breiten Öffentlichkeit ansprechen und diskutieren, und es gelang ihnen hervorragend.
Dr. Sebastian Kerber von der kardiologischen Klinik der Universität Münster sprach über die Ursachen, Häufigkeit und Symptome der chronischen Herzschwäche. Die moderne Therapiemöglichkeit der chronischen Herzschwäche behandelte Dr. Hans Neuser von der Herz- und Gefäßklinik, Abteilung Kardiologie, Bad Neustadt. Die Schrittmachertherapie bei chronischer Herzinsuffizienz beleuchtete Dr. Burghard Schumacher vom Klinikum Mannheim. Das Thema Herzschwäche bei Klappenfehlern und koronarer Herzkrankheit und operative Möglichkeiten behandelte Dr. Paul Urbanski von der Herz- und Gefäßklinik, Abteilung Herzchirurgie, Bad Neustadt. Prof. Dr. Dietmar Sailer von der Frankenklinik und dem Diabeteszentrum Bad Neustadt sprach über Diabetes und chronische Herzschwäche. Letzter Redner des Tages war Dr. Jürgen Grundnig von der Frankenklinik Bad Neustadt mit dem Thema Rehabilitation der chronischen Herzschwäche.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion ging es sehr rege zu. Ein Besucher wollte gerne wissen, was von den Alternativtherapien bei Herzinsuffizienz, zum Beispiel Magnettherapie oder Vitamintherapie zu halten sei. Kerber machte darauf aufmerksam, dass man bei dieser Krankheit nicht einzelnen Substanzen den Vorrang geben sollte. Man solle nie vergessen, dass zu einer Herzinsuffizienz mehrere Faktoren gehörten.
"Haben elektrische Geräte im Schlafzimmer Einfluss auf die Herzleistung?", fragte ein Zuhörer. Schumacher sagte, es könne ein ganz geringer Einfluss vorliegen, doch bewiesen sei das nicht. Auch der Einfluss von Magnetfeldern sei nicht nachweisbar. Es sei alles eine Frage der Befindlichkeit des Menschen.
"Kann magnesiumreiches Essen und Vitamin E-reiches Essen helfen die Herzleistung verbessern?", wollte ein Mann wissen. Bei Vitamin E sei die Tendenz nachweisbar, aber nicht messbar, erwiderte Schumacher. Eine dauerhafte Gabe von Magnesium verhindere die Herzrhythmusstörungen nicht, schade aber auch nicht. Man könne hierzu keine eindeutige Aussage machen. Ein Marcumar-Patient fragte nach, wie lange er das Medikament nehmen müsse. "Lebenslang", war die Antwort von Schumacher.
"Besteht ein Zusammenhang zwischen der Erkrankung des Zahnfleisches (Parodontose) und einer Herzschwäche?" Chronische Infekte im Mund-Rachenraum können einen Einfluss haben, erwiderte Kerber.
Ein Zuhörer erzählte, dass er nachts nicht einschlafen könne, er bekäme Herzschmerzen. Und wenn er einschlafe, würde er nach kürzester Zeit wieder wach vor Schmerzen. Kerber sprach sehr eindringlich, Änderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus müsse man sehr ernst nehmen. Aus Erfahrung weiß man, dass dies eines der wichtigsten Alarmsymptome sei, denn innerhalb von sechs Monaten werde sich der Zustand drastisch verschlimmern. Der Fragende solle sofort Kontakt mit einem Arzt aufnehmen.
Am Ende der Diskussion sprach Professor Sailer den Zuhörern und auch den Referenten seinen Dank aus. Er sei begeistert von der grossen Zuhörerzahl, man habe nie gedacht, dass die Resonanz auf das Herz-Seminar so groß wäre.