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BISCHOFSHEIM: Rezepte wie zu Oma's Zeiten

BISCHOFSHEIM

Rezepte wie zu Oma's Zeiten

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    Aufmerksame Zuhörerinnen: Brigitte Räth erklärte den Frauen, wie die alten Rezepte von früher nachzukochen sind.
    Aufmerksame Zuhörerinnen: Brigitte Räth erklärte den Frauen, wie die alten Rezepte von früher nachzukochen sind.

    Klassische Rezepte - wie zu Oma's Zeiten. So kochten Frauen aus der Region bei einem Tag, zu dem der Verband landwirtschaftlicher Fachbildung (VlF) in die Küche der Bischofsheimer Hauswirtschaftsschule eingeladen hatten.

    Klassische Rezepte sind mit Erinnerungen an die Kindheit verbunden. So wie es bei Oma gerochen und geschmeckt hat, so möchten es die Frauen selbst nun auch hinbekommen. Das dazu nötige Rüstzeug wurde ihnen beim VlF-Tag unter Anleitung von Christl Manger und Brigitte Räth mit auf den Weg gegeben.

    „Trauen Sie sich ruhig einmal an die klassischen Rezepte ran, es lohnt sich allemal“, ermunterten Manger und Räth die Teilnehmerinnen. Beim Einkaufen ist Räth aufgefallen, dass die alten Rezepte viel Eier, Butter, Mehl und Hefe beinhalten, wenig Fleisch und viel Gemüse. Kein Wunder, die Leute mussten früher nehmen, was da war, was im eigenen Garten wuchs, was die Landwirtschaft hergab. Fleisch gab es meist nur am Sonntag. Dafür gab es eben mehr Eier, Eintöpfe mit Kohl, Bohnen, Erbsen, Linsen, Graupen. Kuchen gab es auch meist nur sonntags, denn auch Süßigkeiten waren wirklich noch was „Besonderes“. Vor allem wurde in früherer Zeit noch alles selbst zubereitet, ohne Konservierungsstoffe, Farbstoffe, künstliche Aromen versteht sich. Eine Kost wie zu „Omas Zeiten“ wurde lange Zeit als „Arme-Leute-Essen“ angesehen, viele dieser klassischen Rezepte sind daher in Vergessenheit geraten. Doch seit einigen Jahren erleben die traditionellen Rezepte eine wahre Renaissance. Manche Rezepte haben sie den Frauen ganz so wie es früher gemacht wurde beigebracht, andere haben sie etwas abgewandelt, an moderne Ernährungsgewohnheiten angepasst. Los ging es mit gerösteter Grießsuppe. „Sie ist in zehn Minuten fertig und alles ohne irgendwelche Päckchen oder Tüten.„ Einfach Butter auslassen, Grieß dazugeben und rösten, bis eine goldene Farbe entsteht, Wasser dazu gießen, abschmecken und ein verrührtes Ei dazu geben. Ebenfalls ein Klassiker aus Omas Küche ist die Graupensuppe, die gerne zu Pfannkuchen oder Kartoffeldätscher gegessen wird. „Was ist ein Kartoffeldätscher?“ wurde gefragt. „Ist das ein Kartoffelpuffer?“ Nein bei Weitem nicht. Kartoffeldätscher wird zwar auch Kartoffeln hergestellt, aber nicht im Fett ausgebacken, sondern auf dem Backblech. (Siehe Rezept) Als „Kriegsessen“ waren die Steckrüben lange Zeit regelrecht verrufen. Doch beim Kochtag des VlF haben die Frauen erfahren, dass Steckrüben nicht nur preisgünstig, sondern auch gesund und vielseitig einzusetzen sind. Ganz klassisch als Gemüse, das zu Kassler und Kartoffeln passt, aber auch als Rohkostsalat. Zu den weiteren vorgestellten Rezepten zählen Sauerkraut, Erbsenbrei und Krautklöße. Außerdem wurde auch Süßes zubereitet. Ein schneller und einfacher Kuchen, der zudem noch bis zu 14 Tage haltbar ist, ist der „Weiße Dätscher“ auch bekannt als „Zuckerploatz“. So manche Kindheitserinnerung wurde da wach, als der Geruch von karamellisiertem Zucker durch die Schulküche zog. Karthäuser Klöße, in denen altbackene Brötchen noch prima eine Verwendung finden, mit Mostsoße war früher bei Kommunionfeiern der Nachtisch, heute würden Räth und Manger das Gericht als süße Hauptspeise empfehlen. Gisela Kleinhenz aus Weisbach war ganz begeistert über die vorgestellten Rezepte. „Ich will lernen, was früher gekocht wurde. Mein Mann isst das gerne.“ Auch Claudia Herbert aus Fladungen sagt: „Vieles kennt man von der Oma, doch wie man es wirklich macht, das weiß man nicht.“ Helga May aus Unterweißenbrunn ist auf der Suche nach Abwechslung: „Die alten Rezepte, die interessieren mich.“ Auch Julia Geis aus Waldberg möchte das „Einerlei des Alltags etwa aufpeppen“. Ganz begeistert war sie von den Steckrüben, dass dieses Gemüse so vielseitig einzusetzen sei, das war ihr völlig neu.

    Kartoffeldätscher

    Zutaten Teig: 1,5 Kilo Kartoffeln, 1 Teelöffel Salz, 300 Gramm Mehl;

    Zutaten Belag: 2 Becher Sauerrahm, 1/4 Teelöffel Salz, 1 Ei und 1 Esslöffel Mehl;

    Zutaten Schmiere: 2 Eier und 100 Gramm Butter.

    Zubereitung: Gekochte und geschälte Kartoffeln durchdrücken, etwas abdampfen lassen. Mit Salz und Mehl verkneten. Dann auf ein Backblech auswellen. Sauerrahm mit Salz, Ei und Mehl verrühren und auf den Teig streichen. Butter bräunen und abkühlen lassen. Mit den Eiern verrühren und auf den Belag streichen. Je nach Geschmack mit Kümmel und Petersilie bestreuen. Bei Umluft auf 160 Grad, bei Ober- Unterhitze 175 Grad etwa 30 Minuten backen.

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