Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Mellrichstadt
Icon Pfeil nach unten

Rohrreiniger und Messerstiche

Mellrichstadt

Rohrreiniger und Messerstiche

    • |
    • |

    Der Prozess wird unter Vorsitz von Joachim Zint geführt - der Richter, der einst Monika Weimar am Landgericht Fulda als Mörderin mit verurteilte. Den Freundinnen Beatrice K. (21), Michaela F. (21), Daniela R. (21) und Sabrina H. (19) aus Bad Salzungen im Wartburgkreis wird der brutale Raubmord an Ernst Steinmann aus dem nahe gelegenen hessischen Philippsthal-Gehtsemane vorgeworfen. Die Vier kannten den allein stehenden 36-jährigen Handwerker durch gemeinsame Besuche in der Diskothek "Palm Beach" in Tiefenort (bei Bad Salzungen).

    Jede der arbeitslosen Frauen hatte mindestens eine abgebrochene Lehre hinter sich und zudem Schulden oder war in Geldnot. Alle glaubten, der Mann sei wohlhabend. Deshalb sollte Ernst Steinmann in Nacht vom 18. zum 19. Mai sterben.

    So lockten sie den Arglosen zunächst in einen Wald. Dort musste Ernst Steinmann, der mit einem Messer bedroht wurde, die Geheimzahl seiner EC-Karte verraten. Anschließend zwangen sie ihn, eine giftige Mixtur aus Nagellackentferner, Rohrreiniger, Fensterputzmittel und Finlepsintabletten zu zu trinken. Daran sollte der Mann sterben, so der Plan der jungen Frauen. Aber der Gepeinigte starb nicht. Vielmehr versuchte er, den vier Frauen zu entkommen, als diese den Kofferraum öffneten, um nachzuschauen, ob er tot schon tot sei.

    28 Messerstiche

    Sie holten den Flüchtenden ein und stachen mit dem Messer 28 Mal zu. Sechs Stiche sollen das Herz und zwei die Lunge getroffen haben. Zu guter Letzt wurde der Geschundene mit seinem eigenen Hosengürtel so lange gewürgt, bis er kein Lebenszeichen mehr von sich gab. Sodann beseitigten die Mädchen alle Spuren wie Kleidung und diverse Dinge aus seinem Wagen. Den nackten Leichnam versteckten sie unter Zweigen. Am 20. Mai machte ein Jäger den grausigen Fund. Die Spur der Frauen fanden die Ermittler am 28. Mai durch die letzte Geldabhebung mit der Karte des Opfers.

    Die Staatsanwaltschaft stützt ihre Anklage auf die polizeilichen Geständnisse der Mädchen. Übereinstimmend gaben sie an, es sei von Anfang an geplant gewesen, Steinmann auszurauben und ihn - um den Raub zu verdecken - zu töten. Für den Prozess sind sechs Verhandlungstage vorgesehen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden