(pa) Zeit zum Träumen, zum Augenschließen und Genießen – das gab es beim Auftritt des Streicherquartetts „Il capriccio“ im Kloster Wechterswinkel. Mit Werken der weltberühmten Komponisten Joseph Haydn, Anton Bruckner und Robert Schumann nahmen sie die Besucher im Festsaal des Kreiskulturzentrums mit auf eine klangvolle Reise in die Romantik.
„Einfach sensationell!“ Voll des Lobes war am Ende des Konzerts Heinz Pallor, engagierter Musiklehrer am Mellrichstädter Gymnasium, anerkannter Fachmann und Kreischorleiter. Er sparte nicht mit Komplimenten für Friedemann Wezel (Violine), Dietlind Mayer (Violine), Regula Sager (Viola) und Alessandro Andriani (Violoncello), denen es an diesem Abend sichtlich Freude bereitete, ihr Können zu präsentieren.
Bereits zum zweiten Mal seit der Eröffnung des „Klosters Wechterswinkel – Kunst und Kultur“ gastierte das Quartett in den historischen Mauern und begeisterte das Publikum. Die vier Künstler rund um den musikalischen Leiter des Ensembles, Friedemann Wezel, zeigten sich vor ihrer besten Seite. Auf ihren historischen Instrumenten interpretierten sie klassische und romantische Streichquartett-Literatur auf mitreißende Weise.
Seit zwölf Jahren gibt es „Il capriccio“. Initiator Friedemann Wezel hat sich als Geiger, Barockgeiger und musikalischer Leiter einen bemerkenswerten Ruf als Solist und Kammermusiker erworben. Er lehrt als Professor für Violine an der Hochschule für Musik „Felix Mendelssohn Bartholdy“ in Leipzig und leitet dort zudem die Nachwuchsförderklasse der Hochschule.
Gemeinsam mit Dietlind Mayer, Regula Sager und Alessandro Andriani präsentierte er meisterhaft das Streichquartett op. 20, Nr. 2 in C-Dur von Joseph Haydn (1732-1809). Von seinem nicht minder berühmten Landsmann Anton Bruckner (1842-1896) war das Streichquartett in c-moll zu hören, bevor ebenso eindrucksvoll das Streichquartett op. 41, Nr. 1 von Robert Schumann (1810–1856) erklang, das aus der Zeit kurz nach der Hochzeit mit Clara Wieck stammt.
Das Publikum war hingerissen von der Darbietung der vier jungen Künstler und forderte einen Zugabe. Kersten Keller-Pallor von der Kreiskulturagentur dankte dem Quartett für den musikalischen Ausflug in die Vergangenheit an diesem zauberhaften Abend. Nur schade, dass sich lediglich ein kleiner Kreis von Musikliebhabern dieses Erlebnis nicht entgehen lassen wollte.