Wohnen im Alter ist ein Thema, das nicht nur jeden einzelnen betrifft, sondern zunehmend auch Kommunen vor die Herausforderung stellt, geeignete Angebote vorzuhalten. Ältere Menschen brauchen weniger Platz, dafür aber umso mehr die Sicherheit, dass ihnen geholfen wird, sollte das notwendig werden. Nachdem ein Wohnprojekt im Altort von Saal gescheitert war, weil es nicht gelungen ist, zur Umsetzung dort auch eine Apotheke und eine Arztpraxis einzurichten, stellte Bernhard Wolf von der Firma "Seniorenresidenz Sonnenseite GmbH" dem Saaler Gemeinderat während einer Sitzung im Rathaus ein alternatives Konzept für Wohnen im Alter vor.
Dabei handelt es sich um insgesamt elf barrierefreie Wohneinheiten mit einer Größe von 35 bis 62 Quadratmetern. Genaue Berechnungen für die Kosten lägen zwar noch nicht vor, erklärte Wolf auf Nachfrage, Erfahrungen andernorts ließen die Annahme aber zu, dass die Verkaufspreise zwischen 200.000 und 350.000 Euro liegen werden. Für die Heizung gibt es eine Wärmepumpe. Außerdem ist eine Photovoltaikanlage und ein für alle zugänglicher Raum vorgesehen, in dem kleine Feierlichkeiten oder Beratungen stattfinden können. In der Sitzung kamen noch zahlreiche Details zur Sprache.
Das Konzept könne aber nur realisiert werden, wenn es gelingt, in Wülfershausen eine ähnliche, noch größere Anlage zu realisieren, machte Bernhard Wolf deutlich, der in Burkardroth eine Fertighausfirma betreibt. In Wülfershausen ist zudem eine Tagespflege geplant, die auch für Menschen aus Saal gedacht ist.
Der nächste Schritt in Saal, wo die Planungen etwas weiter fortgeschritten sind, wird in einem Bauantrag bestehen. Später soll eine öffentliche Informationsveranstaltung folgen.
Höhere Friedhofgebühren
Ein weiterer Punkt auf der Tagesordnung betraf die Erhöhung der Friedhofsgebühren. Das Landratsamt Rhön-Grabfeld hatte wegen des prognostizierten Defizits von fast 44.900 Euro bei der rechtsaufsichtlichen Genehmigung des Haushaltes 2024 angemahnt, die Gebühren neu zu kalkulieren, um dem Ziel kostendeckender Gebühren nahezukommen. Bis zu einer der nächsten Sitzungen sollen die neuen Preise in die Satzung eingearbeitet werden, um dann beschlossen werden zu können. Ein Urnengrab mit einer Belegungsfrist von zwölf Jahren kostet dann statt bisher 648 Euro künftig 936 Euro. Auch die Erhöhungen für die anderen Posten bewegen sich prozentual in ähnlichem Rahmen.
Etwas Zeit in Anspruch nahm auch die Diskussion um die gemeindliche Fläche auf der ehemaligen Erdaushubdeponie, die zumindest teilweise mit Photovoltaik im Rahmen des "Interkommunalen Solarparks" bestückt werden soll. Auf der recht warmen und trockenen Fläche fühlt sich nämlich auch die unter Naturschutz stehende Zauneidechse wohl. Das Thema kam auch wieder bei der Behandlung der Einwände und Anregungen der Träger öffentlicher Belange zur Sprache.
Von der unteren Naturschutzbehörde wurden Ausgleichsflächen angemahnt. Weil man aber vorher nicht weiß, ob sich die Echse dort wohlfühlt, muss ein Biologe die Sache gut ein Jahr lang begleiten. Ganz verzichten wollte man im Gemeinderat auf die Photovoltaikfläche schon deswegen nicht, weil die Planung für die gesamte Anlage von diesem Punkt aus gestartet worden war.