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Saal: Saal: Wie teuer kommt die Sanierung der historischen Kehlbrücke?

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Saal: Wie teuer kommt die Sanierung der historischen Kehlbrücke?

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    Die Kehlbrücke über die Saale in Saal ist über 300 Jahre alt, schön anzuschauen und für vieles geeignet, nur nicht für Schwerlastverkehr.
    Die Kehlbrücke über die Saale in Saal ist über 300 Jahre alt, schön anzuschauen und für vieles geeignet, nur nicht für Schwerlastverkehr. Foto: Michael Petzold

    Der Gemeinderat macht sich die Entscheidung nicht leicht. Gut eine Stunde diskutierten die kommunalen Mandatsträger, in welcher Weise die aus Sandstein errichtete Kehlbrücke ausgebaut werden soll, über die viele Autofahrer den Weg zum Friedhof und zur Wallfahrtskirche am Findelberg nehmen. Dass an der im Jahre 1701 erbauten Überquerung der Saale, die derzeit für maximal sechs Tonnen Gewicht zugelassenen ist, dringend etwas gemacht werden muss, darüber ist man sich einig. 200.000 Euro sind dafür in den Haushalt eingestellt.

    Ob das denkmalgeschützte Bauwerk nach vollendeter Sanierung Fahrzeuge mit zwölf oder gar 30 Tonnen Gewicht befahren dürfen, das ist noch nicht entschieden. Hier erhielt die Verwaltung den Auftrag, bei der Regierung von Unterfranken Zuschussmöglichkeiten über die Straßenbauförderung auszuloten. Bereits im Februar 2023 hatte das Ingenieurbüro Federlein Kostenberechnungen für die beiden Möglichkeiten angestellt. Die Ertüchtigung auf zwölf Tonnen würde demnach 187.000 Euro kosten.

    Stein für Stein müsste abgetragen werden

    Die Sanierung hin zu einer Traglast von 30 Tonnen wäre deutlich aufwendiger und wird vom Büro auf rund eine halbe Million Euro geschätzt. Bei einer Besprechung mit Vertretern der Denkmalschutzbehörde im Juli vergangenen Jahres wurde deutlich, dass die Brücke zunächst Stein für Stein abgetragen werden müsste. Nach der Fertigung einer neuen Stahlbetonbrücke müsste das neue Bauwerk nach dem Vorbild mit den alten Steinen verkleidet werden. Die Förderung aus dem Denkmalschutz durch mehrere Zuschussgeber beläuft sich auf 50.000 Euro.

    Gelder vom Amt für Ländliche Entwicklung (ALE) seien nicht zu erwarten, machte Bürgermeisterin Cornelia Dahinten deutlich. Dazu müsste die Brücke nach den Vorgaben des Kernwegenetzbaues breiter sein, um von allen landwirtschaftlichen Fahrzeugen genutzt werden zu können. Eine Verbreiterung der Kehlbrücke kommt aber aus Gründen des Denkmalschutzes nicht infrage.

    Kaum eine Autominute von der Kehlbrücke entfernt liegt die schwer belastbare neue Milzbrücke.
    Kaum eine Autominute von der Kehlbrücke entfernt liegt die schwer belastbare neue Milzbrücke. Foto: Michael Petzold

    Das ALE hatte bereits die gut eine Fahrminute mit dem Auto entfernt liegende nagelneue Milzbrücke im Zuge des Aufbaus eines Kernwegenetzes bezuschusst. Diese bereits existierende Brücke, die von bis zu 30 Tonnen schweren Fahrzeugen genutzt werden kann, ist eines der Hauptargumente der Gegner des 30-Tonnen-Ausbaus der Kehlbrücke im Gemeinderat. Außerdem befürchten sie eine Zunahme des Verkehrs im Ort.

    Vorteile für die Landwirtschaft

    Die Befürworter des großen Ausbaus der Brücke sehen Vorteile für die Landwirtschaft. Außerdem gibt es Befürchtungen, die Gemeinde müsste zusätzliche bauliche Maßnahmen ergreifen, um einen Schwerlastverkehr auf der dann nur für zwölf Tonnen zulässigen Kehlbrücke zu verhindern. Auch Bürgermeisterin Cornelia Dahinten machte im Gespräch mit dieser Redaktion deutlich, dass sie sich noch nicht endgültig festgelegt habe.

    In der Gemeinderatssitzung gab es noch eine gute Nachricht für die Nutzer von Elektrofahrzeugen. Die Numbat GmbH aus Kempten stellte den Antrag auf Errichtung einer so genannten batteriegepufferten Ultraschnellladestation mit jeweils zwei integrierten 75 Zoll Werbe- und Informationsscreens auf dem Gelände des Lebensmittelmarktes tegut in Saal. Der Gemeinderat erteilte das gemeindliche Einvernehmen. Erlassen wurde noch die neue Friedhofsgebührensatzung, die im vergangenen Monat im Gemeinderat vorgestellt worden war.

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