Gesalzene Preise hat der vergangene Winter beim Streusalz erzeugt. „Schluss mit der Abhängigkeit“, dachten sich die Verantwortlichen des Winterdienstes des Landkreises. Und so wurde nun in Brendlorenzen ein großes Salzlager angelegt, damit weder Salz noch Geld knapp wird.
Preise, die an Unanständigkeit grenzten, hatten nach Worten von Landrat Thomas Habermann im vergangenen Winter die Lieferanten des Streusalzes verlangt. Zudem sei der Bedarf nach oben geschnellt, so dass die Kosten für den Winterdienst explodiert seien, erinnerte sich der Kreischef bei der Übergabe des neuen Salzlagers. Das hat eine Kapazität von 1200 Tonnen, die gemeinsam mit dem Streugut in den anderen vier Standorten den Bedarf eines normalen Rhön-Winters decken.
Rund 380 000 Euro ließ es sich der Landkreis kosten, damit er den Preisanstiegen im Winter aus dem Weg gehen kann. Jetzt kann in der günstigen warmen Jahreszeit eingekauft werden. So hofft Habermann, dass die Investition schon in kurzer Zeit kompensiert sei. Darüber hinaus bekommt das Lagerdach eine 250 Quadratmeter Fotovoltaikanlage, die im Hinblick auf die Entwicklung der E-Mobilität eine Rolle spiele. Vor allem sieht Habermann den Bau der Lagerhalle aber als Gewährleistung eines funktionierenden Winterdienstes. „Die Investition wird durch jedes gerettete Leben aufgewogen.“
Die Sicherheit hat aber ihren Preis. Das Personal des Winterdienstes betreut 360 Kilometer Straßen. Die 26 Straßenwärter sind auf sechs Lkw und sechs Unimogs unterwegs. Darüber hinaus sind zwei Fremdunternehmer für den Landkreis tätig.
Die Materialkosten listete Kreisbaumeister Herbert Bötsch auf. Gewöhnlich kaufe der Landkreis unter 100 Euro je Tonne Streusalz ein. Anfang Januar 2011 seien Preise von 370 Euro angeboten worden, Mitte Januar habe der Spitzenpreis bei 260 Euro gelegen. In früheren Winterzeiten seien rund 1850 Tonnen Streugut je Saison benötigt worden, in den vergangenen drei Wintern lag der Durchschnitt bei rund 3000 Tonnen. Im Vorjahr sei die Situation so extrem gewesen, dass sogar um ein Haar das Salz ausgegangen wäre. „Jetzt kann der Winter kommen“, sagt Bötsch dagegen gelassen. Und weist auf die gewaltige Halde im neuen Lager in Brendlorenzen.