Zur Bauausschusssitzung konnte Nordheims Bürgermeister Thomas Fischer den neuen Bautechniker Holger Sopp begrüßen. Sopp ist im VG-Bereich eingestellt worden, weil viele Maßnahmen laufen, die nicht unbedingt einen Projektanten brauchen. Dabei soll er den Bürgermeister entlasten. Bei laufenden Maßnahmen sei ein gewisses gegenseitiges Vertrauen vonnöten. Sopp habe genug Berufserfahrung und traue sich die Aufgabe zu.
Dieser informierte dann über verschiedene Baumaßnahmen der Gemeinde. Saniert wurden der Allwetterplatz und die Laufbahn der Schulsportanlage der Grundschule, bei der die Gemeinde Eigentümer ist. Die Kosten sind mit 380 000 Euro veranschlagt. Die Zusammenarbeit mit der Firma aus dem Bayerischen Wald laufe total unproblematisch. Mit im Programm ist die auf die andere Seite verlegte Sprunggrube für die vier Grundschulklassen. Wäre es ein Neubau geworden, wäre nur eine 50-Meter-Bahn gefördert worden. Nach Sanierung gibt es 90 Prozent Förderung auf die Gesamtkosten. Die Fertigstellung ist in circa zwei Wochen geplant.

Kostentechnisch hat die Gemeinde mit dem Rewe-Neubau nicht viel zu tun. Mit der Linksabbiegespur werde die Fa. Stolz in dieser Woche fertig. Es fehle noch die Beschilderung. Auch hier war eine gut organisierte Firma am Werk. Die Brandschutzauflage forderte einen zweiten Hydranten. Strom für die Beleuchtung wurde in den Gehweg gelegt.
Viele Wechsel beim Straßenausbau
Beim Straßenbau in Neustädtles habe der Projektant dreimal gewechselt, erklärte Holger Sopp. Verschiedene Anpassungen waren noch vorzunehmen wie Randbefestigungen, zusätzliche Leitungsverlängerung Richtung Teich oder Begradigung der Mulde Richtung Amtsstraße. Der Teich sei nach wie vor undicht. Einiges sei nachgebessert worden, informierte Bürgermeister Fischer, verschiedene Firmen hätten daran gearbeitet. Das Problem sei erkannt worden und werde im Zuge der Karlsplatzsanierung mit behoben. Jetzt gehe es darum, wer dafür verantwortlich ist. Auf jeden Fall soll die Firma Karlein mit der Schadensbehebung beauftragt werden.
Zum Breitbandausbau in Nordheim zeigte Sopp Fotos von Gehwegen, die bereits wieder verfüllt sind wie Pfingstgraben, Lindenweg, Kalkofen, Sparwasser, Rhönblick, Elfacker, Stöckich. Die Telekom würde 60 Prozent der Straßenbauarbeiten finanzieren. In diesem Jahr stehen 140 000 Euro Unterhaltungsmaßnahmen im Haushalt, davon 25 000 Euro für Straßen. Im Juli soll die Aktion beendet sein.
Kosten für Kita-Bau im grünen Bereich
Für den Bau der Kita gebe es einen 130 000 Euro höheren Fördersatz. Die Gewerke Heizung, Sanitär und Lüftung seien schon vergeben. Rechnungsmäßig sei man im grünen Bereich. Das Hauptproblem bestehe darin, die Bodenplatte hinzubekommen. Die Baufirma habe den Auftrag, Ende September aufrichtfertig zu sein, bis Oktober soll der Bau winterfest gemacht sein. Nur ein Teil des Gebäudes ist unterkellert mit Heizungsanlage und –technik, Lagerraum und Holzschnitzelanlage.
Nach diesen Informationen begrüßte Bürgermeister Fischer die Landwirte Eugen Hippeli und Tobias Mültner. Es ging um die Planung des Kernwegenetzes - ein Projekt der Streutalallianz, das über das Amt für Ländliche Entwicklung gefördert wird. Das Kernwegenetz betrifft die elf Gemeinden im Allianzgebiet. Es dient unter anderem der Verbesserung der Verkehrsverhältnisse für die Landwirtschaft. Die Kernwege dienen aber auch in hohem Maße der Freizeitnutzung für Rad- und Wanderwege. 20 000 Euro fallen an Konzeptkosten an. Durch Flurbereinigungsmaßnahmen sind Kernwege als Ortsverbindungsstraßen im Moment fast alle hergerichtet. Das Konzept ist aber kurz-, mittel- und langfristig angelegt.
Diskussionen um Ausbaubreite
Derzeit sind viele Flur- und Feldwege in einem schlechten Ausbauzustand. Durch die modernen landwirtschaftlichen Maschinen sind zum Beispiel die Fahrbahnbreiten nicht mehr ausreichend. Die neuen landwirtschaftlichen Wege sollen eine asphaltierte Fahrbahn von 3,5 Metern haben, für bis zu 11,5 Tonnen Achslast ausgebaut werden und Entwässerung, ausreichende Radien und verkehrsgerechte Einmündungen erhalten. Das ALE schlägt vor, die Wege auszuwählen, die derzeit hauptsächlich durch die Landwirtschaft genutzt werden und eine übergeordnete Erschließungsfunktion haben. Es entspann sich im Gremium eine Diskussion, ob eine Ausbaubreite von 3,5 Metern ausreichend ist. Bei der Erarbeitung von Vorschlägen für die Kernwege sind Planungsvorgaben zu berücksichtigen. Ländliche Kernwege können Gemeindeverbindungsstraßen oder öffentliche Feldwege, in Ausnahmefällen Waldwege, sein. Sie dienen dem übergeordneten landwirtschaftlichen Verkehr und müssen daher keine übergeordnete Erschließungsfunktion erfüllen. Schutzgebiete und bestehende Planungen sollen berücksichtigt werden. Es soll aber nicht das Auswahlkriterium "Defekter Weg = Kernweg" gewählt werden.
Von den beiden Landwirten kamen dann Vorschläge für den Ausbau von Kernwegen, die in Frage kommen: der Weg nach Sondheim entlang der Bahra (mittelfristig), der Weg "Süsselbach" Richtung Urspringen, der Weg nach Ostheim und die Brücke bis zur Grenze (Brücke und Weg kurzfristig), der Weg nach Heufurt von der Schiene bis zum Ausbauende (kurzfristig) und der Bahraweg bis Einmündung Richtung Sondheim und der Weg Neustädtles Richtung Sands. Am 4. Juli um 11 Uhr findet ein Ortstermin Kernwegenetz in Nordheim statt. Im Juli soll der Abstimmungstermin im ALE zum Konzeptentwurf stattfinden. Anschließend werden die Träger öffentlicher Belange gefragt. Bis März 2020 soll die Ausarbeitung und Abstimmung des Konzeptes abgeschlossen sein. Für die Umsetzung des Konzeptes wird ein Zeitraum von mehreren Jahren veranschlagt.
Landwirt Tobias Mültner sprach noch einmal die Wege an, mit denen auch Kosten und Pflichten verbunden seien. Dem Landwirt sei manchmal ein Schotterweg lieber. Ränder, Gräben, Hecken würden von der Gemeinde, der Landwirtschaft und von der Jagdgenossenschaft gepflegt. Das werde auch so bleiben. In der Zukunft gebe es aber einen starken Strukturwandel, Technik und Arbeitskräfte gingen verloren. Die Kosten der Pflege der Kulturlandschaft, einer gesellschaftlichen Aufgabe, würden steigen. Die Pachteinnahmen der Jagdgenossenschaft würden sinken. Die Gemeinde habe 2000 bis 3000 Euro mehr im Jahr durch berechtigte Preisanpassungen. Es wäre schön, wenn dieses Geld in den Flurerhalt gesteckt würde. Bürgermeister Fischer meinte dazu, dass er im Rahmen seiner Verfügbarkeit einiges dazu gegeben habe. Es gebe einen guten Vorschlag: die Grundsteuer für unbebaute Grundstücke zu erhöhen. Eine Erhöhung um 20 bis 30 Prozent könnte etwa 3.000 Euro bringen. Das würde aber im Moment nicht durchgeführt. Die Kosten zwischen 5000 und 7000 Euro, mit denen gerechnet werde, würden finanziert werden.
