Ein aussterbendes Handwerk, den Scheren- und Messerschleifer, kann man am Sonntag, 20. September, beim Marktfest in Fladungen erleben. Wer an einer Schere, einem Messer oder sonstigem Schneidwerkzeug hängt, weil es besonders gut in der Hand liegt, aber durch den häufigen Gebrauch mittlerweile stumpf geworden ist, muss nicht traurig sein. Beim Marktfest in Fladungen kann man es durch einen Profi wieder nachschärfen lassen.
In früherer Zeit wurde diese Tätigkeit – das Schleifen stumpfer Messer, Scheren und anderer Schneidwerkzeuge – meist als sogenanntes Reisegewerbe ausgeübt. Der Scherenschleifer gilt als alter Beruf des fahrenden Volkes. Deshalb wurde dieses Gewerbe auch in abwertender Weise betrachtet. So beschreibt das Schimpfwort „Scherenschleifer“, das noch bis heute gebräuchlich ist, einen Taugenichts.
Das Prinzip des Schleifens ist immer gleich: Die Schneide der Schere wird über eine noch härtere Fläche der Länge nach bewegt und die entstehende Hitze muss gegebenenfalls abgeführt werden. Die einfachste Vorrichtung ist ein offener Wasserkasten, durch den der runde Stein geführt wird.
Scherenschleifer sind heutzutage immer seltener anzutreffen. Wer also sein Lieblingsmesser oder die eine besonders gute Schere nicht entsorgen will, ist am Sonntag in Fladungen genau richtig.