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MELLRICHSTADT: Schillernder Schmuck fürs Bahnhofscafé

MELLRICHSTADT

Schillernder Schmuck fürs Bahnhofscafé

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    Maßarbeit: Dirk Bellof passt einen Lüsterkranz in den Deckenleuchter im Gastraum des Bahnhofscafés ein. Am 1. Mai wird es eröffnet.
    Maßarbeit: Dirk Bellof passt einen Lüsterkranz in den Deckenleuchter im Gastraum des Bahnhofscafés ein. Am 1. Mai wird es eröffnet. Foto: Foto: S. Standke

    Vorsichtig schiebt Dirk Bellof das Krönchen, den letzten Lüsterkranz, in die Aufhängung. Jetzt funkelt der Deckenleuchter im Gastraum des künftigen Bahnhofscafés noch mehr. Er stammt aus dem abgerissenen Steigerberger-Hotel in Bad Kissingen, hüllt die Noch-Baustelle in ein majestätisches Licht. Am 1. Mai öffnet das Café der Bäckerei Kessler im neugestalteten Gebäude. An anderer Stelle gehen die Bauarbeiten weiter.

    Der Kronleuchter im Gastraum erhielt noch am Freitag Gesellschaft von zwei baugleichen Schmuckstücken. Sie glänzen mit jeweils 80 Zentimeter Umfang. Der mit 1,20 Metern stattlichste Leuchter wird aber den Nebenraum des Cafés zieren. Er ist für größere Feiern oder auch Busgesellschaften gedacht. 1,20 Meter Umfang misst auch ein weiterer Kronleuchter, der noch im Eingangsbereich aufgehängt wird. Er wird künftig den Fahrkartenschalter in Szene setzen – das einzig verbliebene Ausstattungsstück des alten Bahnhofs.

    Nicole Seemann, Bauherrin und Bellofs Lebensgefährtin, weiß genau, wo sie die Lampen haben will. Und wo sie einst im Kissinger Hotel hingen. Die drei Leuchter im Gastraum zum Beispiel stammen aus dem Restaurant des Kurparkhotels, der im Eingangsbereich aus dem Foyer. Die Lüster im Nebenzimmer erstrahlten im Frühstücksraum.

    Vier kleinere Deckenleuchten rahmen diese Pracht nun in Mellrichstadt ein; drei zieren den Thekenbereich des Cafés und eine den Windfang. Sie stammen aus dem Haupthaus, dem Salon 5, dem Verbindungsgang zum Kurhausbad und dem Windfang des renommierten, aber maroden Kissinger Hotels.

    Für Nicole Seemann stellen das Bad beziehungsweise die Toiletten das „Aushängeschild einer Restauration“ dar. Deswegen finden sich auch in der Toilette Deckenfluter und neben den Spiegeln Wandlichter. Die stehen den Deckenleuchtern an Pracht kaum nach. Laut Dirk Bellof werden 17 mit Lüstern behangene Wandlampen, meist aus Restaurant und Frühstücksraum, und vier kleinere in den WCs verbaut.

    „75 Prozent der Kronleuchter aus dem Steigenberger habe ich nach Mellrichstadt mitgenommen“, schätzt Seemann. Dabei habe sie ursprünglich gar nichts kaufen wollen. Nachdem die Inhaberin des Autohauses Krieg im Dezember 2012 den Mellrichstädter Bahnhof gekauft hatte, las sie im Mai 2013 in der Main-Post von der Versteigerung des Inventars des Kurhaushotels. Sie besuchte am Tag davor die offene Besichtigung, machte sich Notizen – und kam ins Grübeln. Denn die Leuchter passten wunderbar zum Bahnhof aus dem späten 19. Jahrhundert.

    Bei der Versteigerung schlug Seemann zu. Glücklicherweise boten nur wenige mit, so dass sie viele Leuchter zum Einstiegsgebot erwarb.

    Das Café, sagt Seemann, genießt beim Bau oberste Priorität. Am 1. Mai soll es öffnen. Theke und Regale der Bäckerei Kessler stehen darin; zwei Bänke aus Eisenbahnwaggons der 2. Klasse folgen am Wochenende.

    Nicole Seemann achtet auf Atmosphäre. Und Echtheit. Die Stuckleisten an den Wänden des Gastraums sind übermannshoch angebracht; den Boden ziert ein Schachbrettmuster aus schwarzen und weißen Platten. Ganz so, wie es in der Bauzeit des Bahnhofs üblich war.

    Mittlerweile ist das Gerüst an der Straßenseite des Gebäudes gefallen. Der helle Anstrich kommt zum Vorschein. Die ersten Mieter werden Ende Juni in die Wohnungen über dem Café einziehen können, wenn die Balkone angebaut sind und das hintere Gerüst beseitigt ist.

    Die Geschäftsfrau gibt sich absolut überzeugt, dass der Bahnhof der richtige Standort für das Café darstellt. Mittlerweile fließe der Autoverkehr größtenteils um die Kernstadt herum. Man erwische also Menschen auf dem Weg zur Arbeit. Der Standort ist auch günstig für die Mitarbeiter der Firmen im nahen Gewerbegebiet. Berufspendler und andere Bahnreisende könnten sich schnell im Straßenverkauf etwas besorgen. Und schließlich hätten auswärtige Ausflugsgruppen endlich einen Anlaufpunkt nach ihrer Fahrt.

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