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Trappstadt: Schnaps-Tester haben es schwer: riechen ja, schlucken nein

Trappstadt

Schnaps-Tester haben es schwer: riechen ja, schlucken nein

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    Auf die Optik, den Geruch und den Geschmack kommt es an. Mit Brennmeister Karl-Heinz Zeis (links) aus Alsleben und Edelbrandsommelier Mathias Gerstner (rechts) aus Trappstadt nahmen zwei Rhön-Grabfelder als Prüfer bei der Fränkischen Edelbrandprämierung im Sensorikzentrum der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim teil.
    Auf die Optik, den Geruch und den Geschmack kommt es an. Mit Brennmeister Karl-Heinz Zeis (links) aus Alsleben und Edelbrandsommelier Mathias Gerstner (rechts) aus Trappstadt nahmen zwei Rhön-Grabfelder als Prüfer bei der Fränkischen Edelbrandprämierung im Sensorikzentrum der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim teil. Foto: Andrea Bätz

    Im Grabfeld gibt es mit Karl-Heinz Zeis und Mathias Gerstner zwei Edelbrenner mit besonderer Qualifikation. Zeis legte vor einigen Jahren seine Meisterprüfung als Brenner ab und Gerstner absolvierte an der Hochschule Weihenstephan in Freising seine Ausbildung zum Edlebrandsommelier. Mit dieser Qualifikation werden die beiden Brenner aus der Gemeinde Trappstadt regelmäßig als Prüfer bei der Bayerische und Fränkische Edelbrandprämierung angefragt.

    Jetzt war es wieder soweit. Fast 500 Destillate wurden für die fränkische Edelbrandprämierung von über 100 Brenneren aus Unterfranken, Mittelfranken und Oberfranken in Veitshöchheim eingereicht. Es galt all diese edlen Brände und Geiste analytisch zu untersuchen, ob der Alkoholgehalt exakt angegeben ist (hier sind nur Abweichungen von 0,3 Prozent zulässig) und ob den Produkten kein Zucker zugesetzt wurde. Dies ist für die hochwertigen Brände und Geiste strengstens verboten.

    Sensorikzentrum

    Seit zwei Jahren verfügt die Bayerische Landesanstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim über ein eigenes Sensorikzentrum. In den neuen Räumlichkeiten herrschen beste Bedingungen für die 14 Prüfer aus ganz Franken. An einem Prüftag werden von jedem Prüfer bis zu 60 verschiedene Destillate verkostet. Neben der Optik, die vor allen beim Fränkischen Whisky und bei fassgelagerten Bränden entscheidend sind,  sind der Duft und der Geschmack von zentraler Bedeutung.

    Der Prüfer bekommt alle Destillate anonym in die Prüferkabinet. Er Prüfer bekommt lediglich Angaben wie Fruchtart, Alkoholgehalt, und Brennjahr. Beim Riechen erkennen die beiden Profis aus Trappstadt und Alsleben sehr schnell, ob Brennfehler unterlaufen sind, oder ob Anteile vom Vorlauf (wo der Blausäureanteil nach Kleber riecht) oder Nachlauf (Die Fusselstoffe riechen muffig und dumpf) in das Destillat gelangt sind. Anschließend folgt die Geschmacksprobe.  Zeis berichtet lachend: „Schlucken ist da leider nicht möglich, sonst würde man nach fünf oder sechs Bränden aufhören müssen." Und Gerstner ergänzt:  "Bei Spitzenprodukten ist es manchmal aber schon sehr schade, dass man alles wieder ausspucken muss“. Anschließend erfolgt eine genaue Beschreibung des Destillates. Da fallen Worte wie Bittermandel, Blättrig, Zimtnoten, Rumrosine oder Rosenduft.

    Gin ist in

    In diesem Jahr gab es außerordentlich viele fränkische Brenner, die ihren Gin nach Veitshöchheim geschickt haben. Das ursprünglich aus England stammende Destillat erfreut sich in den letzten Jahren auch in Deutschland immer größter Beliebtheit. Das Thema Kornbrände geht zugunsten von hochwertigen Whiskys stark zurück.

    Wer die Edelbrenner aus Rhön-Grabfeld erleben und mehr über das Destillieren erfahren möchte, sollte am Sonntag, 28. April in das Freilandmuseum nach Fladungen kommen. An diesem Tag fährt nicht nur das Rhönzügel, sondern dann findet die Rhön-Grabfelder BrennKULTur statt. An diesem Tag können auch die Spitzenprodukte von Carly Zeis und Mathias Gerstner verkostet werden.

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