40 Oldtimer, darunter einige aus der Vorkriegszeit, wurden am 1. Mai auf dem Meininger Marktplatz zur Schau gestellt.
Mit dem „Anschnauferln“ hat der Allgemeine Schnauferl-Club (ASC) von der Landesgruppe Nordbayern die Oldtimer-Saison eröffnet. „Schnauferlbrüder“ und „Schnauferldamen“ nennen sich die Oldtimerfreunde im ASC. In Bamberg waren sie zwei Tage zuvor gestartet und über Erfurt und Weimar in Meiningen zur Mittagsrast angekommen.
Neben zwei Oldtimern aus der Vorkriegszeit wurden die meisten Autos aus diesem Tross in den 1950er und 1960er Jahren auf die Räder gestellt. Außergewöhnliche Fahrzeuge waren darunter. Zum Beispiel der Facel III, ein Cabrio des französischen Herstellers Facel Vega. Günter Kauper aus Burgthann nahm mit diesem 1964 gebauten Sportwagen an der Rundfahrt teil. Der Facel III wurde als Nachfolger des Facellia entwickelt. Bei diesen ersten Exemplaren traten häufig Schäden an dem von Facel entwickelten Motoren auf. Deswegen wurde der nachfolgende Facel III mit einem Volvo Motor ausgestattet.
Matthias Knödler aus Erlangen ist mit einem Lancia Flavia 1800, Baujahr 1966, im historischen Rennsport aktiv. Seine 17-jährige Tochter Luisa hat den Führerschein und darf den Flavia in Begleitung auch fahren. Knödlers haben während einer dreitägigen Winterrallye von St. Moritz aus 24 Alpenpässe überquert und den neunten Platz erreicht. Der Flavia war der erste italienische Serienwagen mit Vorderradantrieb und zusammen mit dem Fulvia die letzte Eigenentwicklung von Lancia vor der Übernahme durch Fiat.
Bereits im Jahr 1900 wurde der Allgemeine Schnauferl Club in Nürnberg zunächst als „Intern. Auto-Spargel-Club“ einiger sogenannter „Autler“ gegründet. Der ASC ist der älteste Oldtimer-Club in Deutschland. Weil der Name Spargel-Club der epochemachenden Erfindung der Herren Benz und Daimler in keiner Weise entsprach, wurde dieser bald in den „Allgemeiner Schnauferl Club“ umbenannt, heißt es auf der Homepage. Wobei nicht feststeht, ob das „Schnüffelventil“ damaliger Ottomotoren oder deren zeitweise schnaufenden Geräusche für die Namensgebung inspirierend wirkten.
Neben Benz und Daimler findet man in alten Mitgliederverzeichnissen unter andern die Namen Opel, Ferdinand Porsche, Carl Borgward, August Horch, Bernhard Stoewer, Ernst Sachs, Ettore Bugatti, Robert Bosch, Alexandre Darracq, August Euler, Graf Zeppelin, Wilhelm Maybach, Heinrich Büssing.
Heute hat der Schnauferl-Club rund 1500 Mitglieder in 15 Landesgruppen, welche sich der Aufgabe widmen, das Automobil als „technisches Kulturgut“ zu bewahren. Mehr als 20 Prozent aller Fahrzeuge sind – so Vizepräsident Drescher – aus dem Messingzeitalter, also bis Baujahr 1918. Die Landesgruppe Nordbayern widmet sich seit 1952 der Pflege und dem Erhalt klassischer Automobile.