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BAD KÖNIGSHOFEN/COBURG: Schnelles Internet kommt von Osten

BAD KÖNIGSHOFEN/COBURG

Schnelles Internet kommt von Osten

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    Meeting am Übergabepunkt: Marco Weigand (rechts) erläutert mit SÜC-Vertretern dem Vorsitzenden der VG Heldburger Unterland, Siegfried Stubrach, und Bürgermeisterin Christine Bardin das Spülbohrverfahren.
    Meeting am Übergabepunkt: Marco Weigand (rechts) erläutert mit SÜC-Vertretern dem Vorsitzenden der VG Heldburger Unterland, Siegfried Stubrach, und Bürgermeisterin Christine Bardin das Spülbohrverfahren.

    Während man im Landkreis Rhön-Grabfeld immer noch ungeduldig auf das „Schnelle Internet“ der Firma Mega Access wartet (wir berichteten mehrfach), bahnt sich jetzt möglicherweise eine Alternative an: Die Weigand Bau GmbH mit Sitz in Bad Königshofen will eine eigene Glasfaserinfrastruktur im Landkreis Rhön-Grabfeld aufbauen.

    Glückliches Coburger Land. Dort ist man, was schnelle Internet-Zugänge betrifft, viel weiter als in Rhön und Grabfeld. Seit einigen Jahren schon sorgt dort die CODAB (Coburger Datenautobahn) dafür, dass sich Unternehmen wie Privathaushalte über ein Glasfasernetz rasend schnell im weltweiten Netzwerk bewegen können.

    Von der Stadt als wichtig für den Wirtschaftsstandort betrachtet und entsprechend gefördert, wird dieses Netz von der SÜC GmbH (Städtische Werke Überlandwerk Coburg) ständig ausgebaut. Betrieben und vermarktet wird es von der SÜC/Dacor GmbH, einer Tochtergesellschaft der SÜC. Und die will jetzt auch außerhalb ihres Kerngebiets Fuß fassen: Ende vergangener Woche wurde der Lückenschluss der Glasfaserverbindung zwischen dem Coburger Stadtteil Beiersdorf und Ummerstadt in Thüringen vollzogen.

    Bad Königshöfer Firma beteiligt

    Dass neben Christine Bardin, Rathauschefin im nur 501 Einwohner zählenden Städtchen, und SÜC-Geschäftsführer Götz-Ulrich Luttenberger, Hauptabteilungsleiter Gerald Kastner und Prokurist Dietmar Benkert auch der Bad Königshöfer Bauunternehmer Marco Weigand an der Übergabestelle vorbeischaute, war kein Zufall. Seine Firma ist betraut mit der Planung und Verlegung der knapp neun Kilometer langen Kabelschutzröhre, in die dann in einem zweiten Schritt die so genannten Lichtwellenleiterkabel, allgemein bekannt als Glasfaserkabel, eingeblasen werden.

    Heuer noch bis nach Aubstadt

    Für Weigand Bau ist die Arbeit mit dem Anschluss von Ummerstadt an die „Coburger Datenautobahn“ aber noch nicht getan. Die Vereinbarung mit SÜC sieht ein noch größeres Engagement des Bad Königshöfer Unternehmens vor. Geplant ist, noch in diesem Jahr von Ummerstadt aus über Gompertshausen, Alsleben, Eyershausen und Bad Königshofen bis nach Aubstadt eine rund 35 Kilometer lange Rohranlage zu bauen, die anschließend die Glasfasern für die superschnelle Übertragung von Daten aufnehmen soll.

    Glasfaser direkt bis ins Haus

    Marco Weigand will zunächst seinen Heimatort Aubstadt und Teile von Bad Königshofen direkt an das neue Netz anschließen, was nahe liegt. Auch seine in der Badestadt ansässige Firma leidet, so sagt er, schon lange unter den beschränkten Möglichkeiten, im und mit dem Internet zu arbeiten.

    Weigand betont, dass er im Zuge des Aufbaus der neuen Glasfaserinfrastruktur möglichst viele Gewerbetreibende, aber auch Privatleute mitnehmen und ihnen einen schnellen Internetzugang ermöglichen möchte. „Sobald die ersten Verlegearbeiten abgeschlossen sind, kann jeder, der das will, über den Netzbetreiber einen Anschluss an das Glasfaserkabel beantragen.“ Dabei gebe es zwei Möglichkeiten. Zum einen könne sich der Kunde die Glasfaser direkt ins Haus legen lassen. „Das ermöglicht Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde“, so Weigand. Je nach Aufwand müsse das aber vom Auftraggeber bezahlt werden. Zum anderen könnten die letzten Meter über einen Kabelverzweiger und über die bestehende Leitung der Telecom eingespeist werden, was immer noch bis zu 50 Megabit pro Sekunde garantiere. „In diesem Fall zahlt der Kunde nur eine monatliche Gebühr.“ Dass Marco Weigand daran denkt, ländliche Gebiete auch über das Grabfeld hinaus an sein eigenes Glasfasernetz anzubinden, daran lässt er keinen Zweifel: „Bis spätestens Sommer 2011 werden zahlreiche Breitbandanschlüsse zwischen Alsleben und Aubstadt freigeschaltet sein, anschließend werden wir sukzessive den weiteren Ausbau für den gesamten Landkreis durchführen.“

    Glasfaser bis nach Aubstadt

    Für den Ausbau des Glasfasernetzes von Beiersdorf bis Aubstadt sind nach Angaben von SÜC Ausgaben von rund 650 000 Euro vorgesehen. Davon entfallen auf den Tiefbau 500 000 Euro, auf die Technik 150 000 Euro. Von Ummerstadt kommend verlässt die Trasse über Gompertshausen Thüringen und schwenkt ins unterfränkische Alsleben, wo sie am nordwestlichen Ortsende von SÜC an die Weigand Bau GmbH übergeben wird. Die Baufirma baut die Trasse dann bis Aubstadt auf ihre Kosten weiter. Stichtag für die Fertigstellung ist der 31. Dezember 2010.

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