Gut vier Monate vor der geplanten Wiedereröffnung des Museums Schranne im Mai sind die Umbauarbeiten in dem 1693 als Kornspeicher errichteten Gebäude noch in vollem Gange. Mittlerweile sind aber schon große Teile des Aufzugs installiert, der einmal vom Gewölbekeller bis in den zweiten Stock führen und in dem historischen Haus die Barrierefreiheit garantieren soll. Vor allem der neue Zugang von der Martin-Reinhard-Straße aus, über den gehbehinderte Menschen oder Rollstuhlfahrer bequem in den Aufzug gelangen können, war lange zwischen der Stadt und dem Landesamt für Denkmalpflege umstritten. Schließlich setzte sich aber die Ansicht durch, dass gerade Gehbehinderten der lange Umweg zum Hintereingang in der Kellereistraße nicht zuzumuten sei.

Noch zwei bis drei Wochen wird die Fertigstellung des Aufzugs in Anspruch nehmen. Die für die Verkleidung ausgewählten HPL-Platten sollen wegen ihrer Witterungsbeständigkeit auch am neuen Pavillon im Hof Verwendung finden. Neben dem Aufzug wird zusätzlich eine Treppe aus Eichenholz eingebaut, die auch als zweiter Fluchtweg dient. Wenn das Museum wieder eröffnet wird, verfügt es auch über eine neue Belüftungsanlage, die auf dem Dachboden untergebracht, aber noch nicht in Betrieb genommen worden ist.
Durchgang dient auch als Stuhllager
Bis auf den Fußboden und Heizkörper ist der Glaspavillon soweit fertiggestellt. Fehlt noch der Innenausbau im Erdgeschoss. In den Raum, der später einmal auch für VHS-Kurse genutzt werden kann, sollen eine kleine Küche und Wandschränke eingebaut werden. Der darüber liegende Durchgang zum Grenzgänger-Museum dient zudem als Stuhllager, das hinter einer Wandverkleidung untergebracht wird. Für den angrenzenden Hof sollen große Sonnenschirme angeschafft werden, die fest im Pflasterboden verankert werden können.
Neu sind auch die Toiletten im ersten und zweiten Obergeschoss sowie die Sanitäranlagen im Gewölbekeller mit Herren-, Damen- und Behindertentoilette. Neben diesen Einbauarbeiten muss auch noch der Fußboden aus Steinfließen überarbeitet werden. Das gilt natürlich auch für den Steinboden im Erdgeschoss, der jetzt noch unter einer dicken Staubschicht liegt. Hier soll einmal neben der Kasse und der Garderobe auch der Grabfeldtreffpunkt eingerichtet werden.

"Wir sind voll im Zeitplan", sagt Bürgermeister Thomas Helbing bei der Baustellenbesichtigung zusammen mit Bauamtsmitarbeiterin Julia Gössinger, die die Arbeiten im Einzelnen erläuterte. Im Zeitplan sind aber nur die Sanierungsarbeiten, der Grabfeldtreffpunkt, in dem sich die Mitgliedsgemeinden der Kommunalen Allianz Fränkischer Grabfeldgau präsentieren werden, wird wohl erst nach der offiziellen Eröffnung dann im Laufe des Jahres eingerichtet werden.
Gut zwei Millionen Euro soll die Sanierung der Schranne am Ende kosten. Wobei allerdings der Freistaat Bayern und die Europäische Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) die Arbeiten mit rund 1,5 Millionen Euro an Zuschüssen fördern. Das Ziel ist dabei, die nachhaltige Nutzung von Baudenkmälern und Gebäuden zu gewährleisten.
Nicht in den Kosten enthalten ist die Neukonzeption und die Einrichtung des Museums mit museumspädgagogischen Angeboten. Hier trägt die Archäologische Staatssammlung in München die Kosten. Mitarbeiter der Stelle hatten im Sommer 2017 die Schranne komplett ausgeräumt und die Ausstellungsstücke nach München gebracht. Welche Exponate künftig in Bad Königshofen zu sehen sein werden, ist bis auf wenige Ausnahmen, wie das Salzer Trinkhorn, noch nicht bekannt.