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MELLRICHSTADT: Schüler erleben ihr Abenteuer Afrika

MELLRICHSTADT

Schüler erleben ihr Abenteuer Afrika

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    Erinnerungsfoto: Die Schüler des Martin-Pollich-Gymnasiums und ihre Kollegen von der Southern Cross School in Südafrika erleben schöne Stunden beim Ausflug in das Ndlovumzi Camp Naturreservat.
    Erinnerungsfoto: Die Schüler des Martin-Pollich-Gymnasiums und ihre Kollegen von der Southern Cross School in Südafrika erleben schöne Stunden beim Ausflug in das Ndlovumzi Camp Naturreservat. Foto: Foto: Achim Bohnert

    Drei unvergessliche, aber auch anstrengende Wochen haben elf Schüler des Mellrichstädter Martin-Pollich-Gymnasiums in Südafrika erlebt. Im Rahmen einer Schulpartnerschaft mit der Southern Cross School in Hoedspruit erfuhren sie, wie die Menschen tief im Süden von Afrika leben.

    Hilfe und finanzielle Unterstützung hatte dabei „Entwicklungspolitische Schulaustauschprogramm der Engagement Global gGmbH“ (ENSA) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung geleistet. Im Gegenzug mussten die Mellrichstädter die Vorgaben von ENSA erfüllen und ein Arbeitsprogramm aufstellen, das den Schülern beider Schulen ermöglicht, zu verstehen, was junge Leute in anderen Ländern bewegt, sie mussten gemeinsam an globalen Themen arbeiten und letztlich einer global gerechteren Welt dienen.

    Der Plan: ein gemeinsames Kochbuch

    Das Thema Essen war der Weg, über den diese Ziele erreicht werden sollten. Sieht auf den ersten Blick banal aus, war aber sehr anspruchsvoll. Denn ENSA verlangte nicht bloß einen Blick auf die Speisezettel der Südafrikaner und der Deutschen. Es galt, herauszufinden, woher die Zutaten zu den jeweiligen Rezepten kommen, was sie kosten und welche Umweltbelastungen mit ihrer Produktion verbunden sind. Wichtiger Aspekt war auch, wie gesund sich die Menschen hier und dort ernähren. Am Ende sollte alles zusammenfließen in einem gemeinsam erstellten, illustrierten Kochbuch.

    Am 6. Juli waren die elf Pollichianer in Begleitung von Lehrer Achim Bohnert und Ulrike Sterzinger, ehemals Lehrerin der Malbach-Grundschule, aufgebrochen. Im Non-Stopp-Flug ging es von Frankfurt aus nach Johannesburg und von dort nach Hoedspruit in der Provinz Limpopo. Der erste Tag an der Southern Cross School stand ganz im Zeichen des Kennenlernens. Sechs Tage blieben die jungen Leute dann bei ihren Gastfamilien, die mit ihnen Ausflüge unternahmen. Nach einer Einführung in den Schulalltag begann dann das zentrale Projekt des Austauschs, zusammen mit den Schülerpartnern. „Lebensformen – ein Ansatz zu einer zukunftsfähigen und umweltverträglichen Lebensweise“, nannte es sich.

    Streifzug durch afrikanische Supermärkte

    Gewöhnlich wurde eine Hälfte des Tages am gemeinsamen Projekt gearbeitet. Erkundungen bei den zwei ortsansässigen Supermärkten mit Einkauf der Lebensmittel, die für die anzufertigenden Menüs gebraucht wurden, gehörten dazu. Zudem betrieben die Schüler Studien über lange Lebensmittel-Transportstrecken und die damit verbundenen schädlichen Wirkungen auf das Erdklima. Ebenfalls Themen: das Herausarbeiten von Ernährungsfehlern bei Afrikanern und Deutschen, die zu Fettleibigkeit führen, sowie die Umwelt-Belastung, die sich aus der Zubereitung von Mahlzeiten ergibt. Auch am regulären Ökologie-Unterricht nahmen die Rhöner teil und fanden, dass ihre Englischkenntnisse gar nicht übel waren, denn sie konnten dem Unterricht problemlos folgen. Dabei nahm die Broschüre, das gemeinsam verfasste „cook book“, allmählich Gestalt an. Am drittletzten Tag in Südafrika wurde dieses schließlich den Lehrern und den Gastfamilien vorgestellt und ein gemeinsames Fest gefeiert.

    Parallel zur Arbeit standen natürlich auch Ausflüge, darunter in das „Kruger to Canyon-Biosphärenreservat“, auf dem Programm, wobei die Rhöner von spektakulären Landschaften und der einheimischen Tierwelt begeistert waren. Zudem gab es eine Klettertour durch die Höhlen und Felsen im Tal des Olifant-Flusses. Die Schüler lernten traditionelle afrikanische Heilmethoden kennen, wurden von einheimischen Fachleuten über ökologisch und ökonomisch nachhaltige Projekte informiert und trafen auf viele fröhliche und aufgeschlossene Menschen. In der Hlokomela-Klinik strichen sie die Wände neu und hatten dabei viel Spaß, wobei Lehrer Achim Bohnert seinen Teil abbekam.

    Aussaat und Abenteuer

    Beim Besuch der Grundschule von Hoedspruit durften die Pollichianer mit den Kindern Saaten nach einem verblüffenden Verfahren in Klopapier-Röhren anlegen. Immer wieder wurden die einheimischen Landwirtschaftsunternehmen und deren Anbaumethoden vorgestellt. Und es lockte eine Übernachtung im Zelt und im Freien mit Essen am Lagerfeuer.

    Am vorletzten Tag in Südafrika blickte das Team auf den erlebnisreichen Aufenthalt zurück – auf schöne Begegnungen mit Einheimischen, das Wohnen in mit Schutzzäunen umgebenen Grundstücken, mit denen man sich Wildtiere (und Einbrecher) vom Leib hält, das Brüllen von Leoparden und Löwen, das nachts zu hören war, man schmunzelte über freche Affen und aufdringliche Warzenschweine. Einprägsam für die Schüler waren aber auch die sozialen Unterschiede zwischen der Oberschicht und der afrikanischen Unterschicht sowie die strenge Schuldisziplin.

    Am 29. Juli kamen die Schüler wieder zuhause an. Alle zogen eine positive Bilanz über ihren Aufenthalt und freuen sich nun auf den Gegenbesuch der Südafrikaner am Martin-Pollich-Gymnasium in diesem Schuljahr.

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