(top) Walter Jokiel erfasst und notiert seit Dezember 1984 als ehrenamtlicher Wetterbeobachter im Auftrag des Deutschen Wetterdienstes (DWD) das Wetter in Bischofsheim. Als zuständiger Bundesminister hat Peter Ramsauer dem Bischofsheimer nun als Dank für sein 25-jähriges ehrenamtliches Engagement die Wetterdienstplakette verliehen.
Die Auszeichnung wurde Walter Jokiel in diesen Tagen von Torben Lüttschwager, dem stellvertretenden Leiter der Regionalen Messnetzgruppe des DWD in München, feierlich überreicht. Lüttschwager über-brachte Walter Jokiel den Dank des Präsidenten des DWD und würdigte dabei die Zuverlässigkeit und Einsatzbereitschaft des Geehrten.
Walter Jokiel habe 25 Jahre lang täglich das Wetter in Bischofsheim beobachtet und notiert. Er habe damit einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Wettervorhersage und Klimaüberwachung geleistet, hob Lüttschwager hervor.
2000 Wetterbeobachter
Von einem solchen Engagement profitierten alle Bürger, denn die Auswirkungen des Wetters und Klimas beträfen jeden von uns. Für den nationalen Wetterdienst seien Bürger wie Walter Jokiel, die mit Spaß am Wetter, Liebe zur Natur, einer guten Beobachtungsgabe und einem hohen Verantwortungsbewusstsein jahrzehntelang gewissenhaft das Wetter in ihrer Region überwachen, unverzichtbar.
Der Wetterdienst betreibt in Deutschland ein flächendeckendes Mess- und Beobachtungsnetz mit knapp 2000 Wetter- und Niederschlagsstationen. Bei 800 dieser Stationen können die Daten direkt abgerufen werden.
Zu diesen gehören 172 hauptamtliche Wetterstationen, die zum Teil rund um die Uhr mit Personal besetzt sind. Etwa 2000 Stationen des DWD werden ehrenamtlich von engagierten Bürgern – häufig seit Jahrzehnten – betreut. Diese melden Informationen zum Wettergeschehen vor Ort nach Offenbach in die Zentrale des DWD.
Wichtig für die Wettervorhersage
Das reicht vom Verlauf von Gewittern und Hagelschauern bis zum winterlichen Schneetreiben. Außerdem erfassen und notieren die ehrenamtlichen Wetterbeobachter 365 Tage im Jahr zum Beispiel die vorhandene Bewölkung, Sichtweite oder Sturmstärke im Bereich ihrer Station.
Die vor Ort gemessenen Daten und die Beobachtungen werden vom nationalen Wetterdienst dann zum Beispiel für die Wettervorhersage oder Gutachten bei Wetterschäden genutzt. Sie helfen aber auch, die Klimaveränderung in Deutschland genau zu erfassen und deren Folgen besser einschätzen zu können.
Zu den Voraussetzungen für die Übernahme dieser Tätigkeit gehören nicht nur Einsatzbereitschaft und die erforderliche Zeit, sondern auch ein geeignetes Grundstück, auf dem die Messgeräte in ausreichendem Abstand zu Gebäuden und Bewuchs aufgestellt werden können.