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MELLRICHSTADT: Senioren-WG: Die ersten Mieter ziehen bald ein

MELLRICHSTADT

Senioren-WG: Die ersten Mieter ziehen bald ein

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    Betreutes Wohnen für Senioren im „Schwalbennest“: Am Tag der offenen Tür präsentierten die Mitarbeiter des Pflegedienstes Peschke in der Erfurter Straße, wie es sich bald in dieser Wohngemeinschaft leben lässt. Im Bild (von links) Elly Jann, Gerlinde Öttlinger, Henriette Richter, Bettina Haag, Marco Krapf, Gertrud Derleder, Veronika Hartmann, Sebastian Bach, Sabina Peschke, Birgit Sauer und Hausbesitzer Ferdinand Sauer.
    Betreutes Wohnen für Senioren im „Schwalbennest“: Am Tag der offenen Tür präsentierten die Mitarbeiter des Pflegedienstes Peschke in der Erfurter Straße, wie es sich bald in dieser Wohngemeinschaft leben lässt. Im Bild (von links) Elly Jann, Gerlinde Öttlinger, Henriette Richter, Bettina Haag, Marco Krapf, Gertrud Derleder, Veronika Hartmann, Sebastian Bach, Sabina Peschke, Birgit Sauer und Hausbesitzer Ferdinand Sauer. Foto: Foto: Fred Rautenberg

    In der Erfurter Straße 23 in Mellrichstadt hat es in letzter Zeit viel Bewegung gegeben. Firmen zogen aus und um, und bald ziehen neue Bewohner ein. Hausbesitzer Ferdinand Sauer hat in Zusammenarbeit mit dem ambulanten Pflegedienst Peschke eine Wohngemeinschaft für Senioren aus der Taufe gehoben: das sogenannte Schwalbennest. Beim Tag der offenen Tür konnten sich Interessierte über die Vorteile dieses Angebots für ältere und pflegebedürftige Menschen informieren.

    Am 1. Juni ziehen die ersten vier Bewohner in die Senioren-WG ein. Für insgesamt sieben Personen ist Platz, ein achter Mitbewohner kann für die Zeit aufgenommen werden, wenn pflegende Familienangehörige zum Beispiel in Urlaub fahren.

    Familiäre Gemeinschaft

    Das Konzept, das dahinter steht, zielt auf eine individuelle und zugleich familiäre Wohnform, was den Bedürfnissen der Senioren entgegenkommt und was auch vom neuen Pflege-Neuausrichtungsgesetz gefördert wird. Ambulant betreut wohnen die Mieter in ihren eigenen vier Wänden und haben durch den gemeinsamen Haushalt zugleich Kontakt zueinander. Die Mieter können ihre eigenen Möbel mitbringen und sich einrichten, wie sie wollen, zugleich greifen die Vorteile der Gemeinschaftsbetreuung. Die besteht zum Beispiel darin, dass zwei Hauswirtschafterinnen für das Essen und das Wäschewaschen sorgen, während zwei Pfleger die Bewohner beraten oder bei Bedarf eine ambulante Behandlung und Grundpflege gewähren können. Sie sind auch bei Notfällen rund um die Uhr erreichbar. Sogar für die Pflege von Demenzkranken sind sie ausgebildet. Rundfunk-, TV- und Telefonanschlüsse sind natürlich vorhanden.

    Sabina Peschke und ihr ambulanter Pflegedienst mit über 40 Mitarbeitern ist bereits seit 1999 im Landkreis Rhön-Grabfeld und darüber hinaus tätig und kann somit auf reiche Erfahrung zurückblicken. Niederlassungen als Wohngemeinschaften betreuen Sabina Peschke und ihr Personal in Hendungen, in Stockheim, in Heustreu und nun auch in Mellrichstadt. Hier hat der Pflegedienst übrigens in der Hauptstraße 48 auch ein Büro. Die Mieter im „Schwalbennest“ werden von gut ausgebildeten Fachleuten betreut, versichert Peschke.

    Marco Krapf, der eben erst von einer Weiterbildung zurückkam, und Elly Jann erzählten beim Tag der offenen Tür bereitwillig von ihren Erfahrungen mit alten und oft auch gesundheitlich angeschlagenen Menschen. „Validation“ und „Empathie“ sind für Krapf und seine junge Kollegin die Zauberwörter, auf gut Deutsch: Wertschätzung und Einfühlungsvermögen, nämlich für die Persönlichkeit der alten Menschen. Diesen müsse man auch mit Geduld begegnen. Dann stelle sich rasch ein Verhältnis der Vertrautheit ein, wenn der Betreuer mentale Anteilnahme und Freundlichkeit zeigt. Damit kommen auch kaum Schwierigkeiten im Umgang mit den alten Menschen auf, versichert Jann.

    Dabei müsse sich der Pfleger gar nicht anders geben, als er ist: „Ich pflege als der Mensch, der ich bin!“, sagte Krapf und zitierte damit Liliane Juchli. Diese schweizerische Ordensschwester hat die Entwicklung, Professionalisierung und Lehre der Pflege Ende des 20. Jahrhunderts nachhaltig beeinflusst. „Wir gehen mit Freude an unseren Beruf heran“, so Elly Jann, dadurch seien Aggressionen vonseiten der alten Menschen so gut wie ausgeschlossen.

    Preiswert und komfortabel

    Ferdinand Sauer weist in dem Zusammenhang darauf hin, dass natürlich auch andere Pflegedienste die Mieter betreuen können und Zugang zum neuen „Schwalbennest“ haben. Er ist überzeugt, dass das Konzept aufgehen wird. Wohngemeinschaften wie diese erleben in ganz Deutschland zurzeit einen Boom, was mit der demografischen Entwicklung der Bevölkerung zusammenhängt. Ein nicht unwesentlicher Vorteil ist laut Sauer, dass die Unterkunft in einem solchen Haus bei vergleichbarem Komfort für die Mieter wesentlich preiswerter ist als in einem Altersheim.

    Die Idee der Einrichtung für gut befand auch Angelika Schleicher vom Job-Center der Arbeitsagentur Bad Neustadt – sie überbrachte die Glückwünsche ihrer Organisation an Sabina Peschke.

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