War es der Sonnenschein, der die Fröhlichkeit anheizte, als die Mellrichstädter Landfrauen unter Notburga Karg zum mittlerweile 16. Mal einen Faschingsnachmittag im Franziska-Streitel-Seniorenheim ausrichteten? Neben einem bunten Programm hatten sie auch viele Torten mitgebracht, die zur Kaffeestunde genussvoll verzehrt wurden.
Nachdem Notburga Karg alle in Reimform begrüßt hatte, wurde ein Liedchen angestimmt, Robert Merkl begleitete dazu mit seinem Akkordeon. Mit Faschingshüten und roten Herzchen auf den Wangen schunkelten die Senioren mit. Fröhliche Tanzrunden zu alten Faschingsschlagern sorgten bei den Beweglichen für Stimmung, die „Sitzengebliebenen“ trällerten gerne mit. Allgemein war Freude an der geselligen Abwechslung zu spüren. Auch sonst eher verschlossene Mienen tauten sichtlich auf.
Auf eine lustige Reise entführten die Landfrauen die Bewohner. „Wir sitzen im Geiste schon im Bus und holen zum Winken die Taschentücher raus“ hieß es. Zu jeder Reiseetappe erklang das passende Lied. In Rüdesheim war „Wenn das Wasser im Rhein goldner Wein wär“ zu hören. Am Deutschen Eck bei Koblenz wurde noch einmal der deutsche Rhein besungen, rechts ab nach Montabaur ging es durch den schönen Westerwald, und auch ein Wanderausflug wurde musikalisch in Szene gesetzt.
„So billig habt ihr noch keinen Ausflug gemacht, geschunkelt, gesungen und gelacht“, zogen die Landfrauen das Fazit dieser Reise.
Im Anschluss berichteten vier Klageweiber (Erna Mültner, Notburga Karg, Hedwig Mültner und Anita Karlein) – nicht mehr frisch, aber giftig – darüber, was sie alles auf dem Friedhof erfahren haben. Eine hatte einen teuren Rollator mit Navi gekauft, das ihr, auf dem Friedhof angekommen, erzählte „Sie haben Ihr Ziel erreicht“. Eine Freundin mit 70 sieht noch gut aus und hat einen Freund mit 30. Der Doktor sagte ihr, dass Sex in diesem Alter zum Tod führen kann. „Da kann man nichts machen, dann stirbt er halt“, posaunte eines der Klageweiber heraus und sorgte damit für viele Lacher.
Viel Applaus gab es für diesen kurzweiligen Nachmittag, den alle Senioren sichtlich genossen haben. Am nächsten Dienstag feiern die Landfrauen dann mit den Bewohnern des Niklasheims Fasching.