„Bei Grün darf ich geh?n, bei Rot bleib ich steh?n“ sang der Adacus, und beim zweiten Mal sangen die Kinder der ersten Jahrgangsstufe schon mit, so eingängig war die Melodie. Auch den Text hatten sie beim zweiten Mal verinnerlicht, denn was dieser lustige Vogel Adacus sang, wurde zwischendurch wiederholt und durchdacht: Lust- und spaßbetonte Verkehrserziehung war das, und somit Vorbereitung auf eine unfallfreie Teilnahme am Straßenverkehr für die Kleinen.
In die Turnhalle der Dr.-Alfred-Hauser-Schule in Ostheim war der bunte Vogel am vergangenen Mittwochvormittag geflogen oder besser: Heike Baumgärtner vom ADAC Nürnberg hatte die Handpuppe gebracht. Die speziell für diesen Zweck geschulte Erzieherin konnte aber noch weit mehr für die Kinder anbieten: einen didaktisch geschickt aufgebauten Kurs, wie man sich auf dem Schulweg am Zebrastreifen und an der Ampel richtig verhält.
Im Nu entwickelte sich ein lebendiges Unterrichtsgespräch, als sie den Kindern Bildtafeln mit Straßenszenen zeigte, auf denen sich einzelne Personen nicht verkehrsgerecht, sondern sogar gefährlich verhielten. Richtiges Verhalten am Fußgängerüberweg ohne und mit Ampelanlage: am Zebrastreifen stehen bleiben, deutliches Zeichen geben, dass man die Straße überqueren will, Blickkontakt nach links und rechts zu den Autofahrern herstellen und erst dann, wenn die Autos auch wirklich anhalten, den Zebrastreifen betreten.
Das wurde dann praktisch geprobt. Die Kinder bekamen lustige Umhänge über den Kopf gestülpt, dann waren sie Autos oder Fußgänger. In der Turnhalle war ein Zebrastreifen mit Ampelanlage aufgebaut, die Baumgärtner entsprechend schalten konnte. Dort durften die Kinder ihre theoretisch erworbenen Fähigkeiten in die Praxis umsetzen. Das machte ihnen offenbar großen Spaß, freute sich Lehrer Karl-Heinz Brüggemann, der fleißig fotografierte. Demnächst werden wohl Bilder von diesem besonderen Unterricht im Klassenzimmer hängen. Am Ende bekam jedes Kind eine Urkunde, dass es an der Schulung teilgenommen hat.
Das Überqueren der Fahrbahn stellt immer eine Gefahrensituation dar. Der ADAC hat es sich zur Aufgabe gemacht, gerade die Kinder der ersten Klassen zu schulen, dass sie mit dieser Situation richtig umgehen können. Andere Programme erfassen die übrigen Schülerjahrgänge bis zur zwölften Jahrgangsstufe. Für die Schulen ist das ADAC-Angebot hoch willkommen, denn Verkehrserziehung gehört auch zu den Aufgaben der allgemeinbildenden Schulen.