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BAD NEUSTADT: Sparen kostet mitunter Geld

BAD NEUSTADT

Sparen kostet mitunter Geld

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    Gebührenfrei, gebührenpflichtig – die Banken in Bad Neustadt haben unterschiedliche Modelle bei der Einzahlung von Münzgeld.
    Gebührenfrei, gebührenpflichtig – die Banken in Bad Neustadt haben unterschiedliche Modelle bei der Einzahlung von Münzgeld. Foto: Foto: Gerd Landgraf

    Jeder hat es – einige stört es: Die Rede ist von Münzgeld im Geldbeutel. Viele sammeln ihr Hartgeld in Spardosen, um es in regelmäßigen Abständen zur Bank zu bringen. Hier stellt sich die Frage, ob die Einzahlung bei den unterschiedlichen Kreditinstituten in Bad Neustadt für den Kunden kostenlos ist.

    Klaus Balling von der Sparkasse in Bad Neustadt gibt für sein Haus Entwarnung: Das Zählen ist kostenlos. Kostenpflichtig ist die Einzahlung als Buchungsakt. Auch das Abholen von Münzgeldrollen wird mit einer Pauschale belegt. Diese beträgt 15 Cent pro Rolle für Sparkassen-Kunden und 30 Cent für Nichtkunden. Grund: „Das Bargeldmanagement kostet“, so Balling.  Er merkt zudem an, dass er einen Trend zur Abholung von Geldrollen feststellen könne.

    Auch die Postbank verweist auf ihrer Website darauf, dass das Einzahlen von Münzgeld kostenlos ist. Für Gewerbetreibende wurde der sogenannte „Cash Recycler“ eingeführt, der in den Räumlichkeiten des Kunden installiert wird. An ihm können neben Scheinen auch Münzen eingezahlt werden. So können rund um die Uhr Summen bis zu 15 000 Euro eingezahlt werden, die bis zu 800 Münzen enthalten können. Der Automat wird in regelmäßigen Abständen von der Postbank geleert.

    Es gibt ein Münzgesetz

    Iris Laduch-Reichelt, zuständig für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Deutschen Postbank AG, erläutert das Modell: „Die Annahme von Kleingeld am Schalter ist für Privatkunden kostenlos. Allerdings orientiert sich die Postbank bei der Münzmenge am gesetzlichen Begriff der Handelsüblichkeit.“ Laut dem Münzgesetz sind das bei einer einmaligen Einzahlung maximal 50 Münzen.

    Auch das Geld von Nichtkunden wird bei der Postbank gewechselt oder angenommen. Soll dieses jedoch auf ein Fremdkonto eingezahlt werden, fallen Gebühren an.

    Was ist überschaubar?

    Die Flessa-Bank verlangt bei überschaubaren Mengen keine Gebühr. Geschäftskunden oder Vereine zahlen je nach Aufwand der Einzahlung einen kleinen Obolus. „Wir führen ein aufwandsorientiertes System, prinzipiell gilt bei uns: Was überschaubar ist, ist auch kostenlos“ so Bankdirektor Jürgen Hein. Der Begriff der „Überschaubarkeit“ wurde von Hein nicht genauer definiert, somit obliegt die Einstufung der Münzgeldmenge im persönlichen Ermessen des Mitarbeiters am Bankschalter.

    Immer weniger Münzen

    Keine zusätzlichen Kosten für den Kunden entstehen bei der Bank Schilling & Co., „die Einzahlung von Münzgeld ist nach wie vor gebührenfrei“, so Filialdirektor Harald Maisch. Dies sei bis auf weiteres so vorgesehen. Auch sei ein Trend zu erkennen, dass immer weniger Kunden ihr Münzgeld zur Bank bringen.

    Die ebenfalls in Bad Neustadt ansässige Hypo-Vereins-Bank lässt über ihre „Media-Relations-Stelle“ verlauten, dass die Annahme von Hartgeld-Rollen, wie auch Ein- und Auszahlungen in normalem Ausmaß, für Kunden kostenlos seien. Ähnlich wie die Flessa-Bank äußert sich die Hypo-Vereins-Bank nicht über die genaue Definition des „normalen Ausmaßes“. Gebühren fallen bei der Hypo-Vereins-Bank bei der Nutzung des Safebags an. Hierbei handelt es sich um eine verplombte Sicherheitstasche für den Geldtransport. Mit dem Safebag kann ungezähltes Kleingeld eingezahlt werden. Die Einzahlung mittels Safebag kostet zehn Euro.

    Bei der VR-Bank muss man zahlen

    Ein anderes Modell hat die VR-Bank am 1. April eingeführt. Kunden müssen seitdem für Einzahlungen bezahlen. Hintergrund sei die aktuelle Zinssituation. Durch die Marktlage müssen Banken teilweise Negativzinsen entrichten, einige Kreditinstitute legen diese auf den Kunden um. Die VR-Bank Rhön-Grabfeld versucht, dies durch die Erhebung von zum Beispiel Einzahlungsgebühren zu verhindern. Der Vorstandsvorsitzende Reiner Türk erklärt: „Wir wollen die Kunden so vor Strafzinsen verschonen.“

    Einzahlungen von Münzgeld stellten einen Aufwand für die Bank dar. Das Geld muss unter anderem gesäubert, sortiert und gezählt werden. „Banken sind Dienstleister, folglich können Gebühren dafür erhoben werden“, so Türk.

    Die Kosten für das Einzahlen schwanken zwischen null und zwei Euro. Dies liegt in den unterschiedlichen Kontomodellen der Genossenschaftsbank begründet. Im Oktober will die VR-Bank Bilanz ziehen, wie sich die Einführung von Gebühren beim Einzahlen von Bargeld auswirkt und anschließend entsprechende Schlüsse ziehen.

    Kinder werden verschont

    Für Kinder, Jugendliche, Schüler und Studenten bleibt der Service weiterhin kostenfrei. Betroffen sind also nur Gehaltsempfänger mit einem gebührenpflichtigen Konto. Vereine und karitative Vereinigungen sind dagegen nicht gebührenbefreit. „Für die Einzahlung des Klingelbeutels werden Gebühren erhoben, allerdings unterstützt die VR-Bank Kirchen und Vereine durch Auszahlungen, wodurch sich die Kosten ausgleichen“, so Türk. Grundsätzlich gelte es, den Kunden so fair wie möglich zu „bepreisen“, was durch unterschiedliche Girokonten gewährleistet werden soll.

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