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Spiele für Kleine und Infos für Große

Bad Neustadt

Spiele für Kleine und Infos für Große

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    "Die Kinder wollen spielen, die Erwachsenen wollen viele Informationen", nannte der Fachbetreuer für Umweltbildung im bayerischen Teil des Biosphärenreservats Rhön, Michael Dohrmann, den Grund für die Entscheidung, aus einer zwei Veranstaltungen zu machen. Das neue Konzept ging voll auf.

    Rund 40 Kinder kamen am Samstagabend mit ihren Eltern zur Klosterkirche nach Wechterswinkel um sich spielerisch mit der Fledermaus zu beschäftigen. Und das Umweltbildungsteam des Naturparks um Michael Dohrmann, Maik Prozeller, Johannes Dutz und Michael Fuchs hatte keine Mühen gescheut, um den Kleinen ein attraktives Programm zu bieten.

    Hunderte Fledermäuse in Trauben

    So ging es zunächst eine steile und dunkle Wendeltreppe hinauf zum Dachboden der Klosterkirche, der sonst für Besucher unzugänglich ist. Hier lebt eine stolze Zahl von 1000 Fledermäusen, die in so genannten "Trauben" von der Decke herunterhängen. Um diese nicht zu sehr zu erschrecken, durften die Kleinen keinen Lärm machen. Das taten sie nicht und wurden dafür belohnt. Mit Taschenlampen konnten sie Hunderte Fledermäuse hängen und flattern sehen. Die Kleinen waren teils völlig aus dem Häuschen.

    Als der Abstieg gelungen war, ging es weiter mit tollen Spielen rund um die Fledermaus. Und da eine Fledermaus bekanntermaßen nichts sehen kann, wurden dem Kind, das die Fledermaus spielt, grundsätzlich die Augen verbunden. Es musste sich so der Hilfsmittel einer Flattermaus bedienen: dem Ruf der Fledermaus, der von den umliegenden Gegenständen wieder abprallt und so den lautlosen Jägern der Nacht hilft, sich zurechtzufinden.

    So musste die Fledermaus beispielsweise beim "Fledermaus-Falter-Spiel" die "Falter" mit verbundenen Augen fangen. Das ging nur, indem die Fledermaus laut "Fledermaus" rief, was der Falter mit "Falter" beantworten musste und die Fledermaus so in eine Richtung lenkte.

    Ähnlich das "Schlupfloch-Spiel", in dem die Fledermaus ihr Schlupfloch finden musste, an zahlreichen Hindernissen wie Autos, Bäumen, Hausecken oder Lampen vorbei.

    Nicht zu vergessen das "Wochenstubenspiel": Die Eltern wurden dabei zu "Fledermausmüttern", die anhand des Geruchs ihre Kleinen wiederfinden mussten, sehr zur Belustigung der Kinder.

    Als es dann Nacht wurde, schloss sich ein Rundgang an, bei dem die Kinder sich erarbeiteten, was man alles für den Fledermausschutz tun könnte. Zum krönenden Abschluss kam der "Bat-Detektor" an einer Wasserstelle zum Einsatz, wo die Flattermäuse nachts auf Jagd gehen. Die Ultraschallrufe werden durch dieses Gerät so weit heruntergeregelt, bis sie für das menschliche Ohr hörbar werden.

    Winterquartier im Gewölbe

    Das durfte natürlich auch nicht bei der Tour für die Erwachsenen fehlen. Hier standen vielfältige Informationen über die Fledermaus im Vordergrund. 20 Fledermausbegeisterte fanden sich auf dem Oberelsbacher Marktplatz ein, um auf den Dachboden der Kirche zu steigen und die dort lebenden Fledermäuse zu bestaunen, um zu den Fischteichen zu gehen und den Fledermäusen bei der Jagd zuzusehen und zuzuhören und Clemens Kliesch, dem Tourleiter aus Bad Neustadt, zuzuhören, der mit Georg Warnke der Experte schlechthin in Sachen Fledermaus im Landkreis ist.

    So erfuhr man zum Beispiel, dass der Landkreis relativ viele Fledermäuse beherbergt. Maßgeblich verantwortlich dafür ist der Fledermausschutz, der hier seit 1988, der Gründung des Arbeitskreises Fledermaus, betrieben wird. Dann stellte Kliesch unter anderem die verschiedenen Arten, den Jahreszyklus sowie die unterschiedlichen Quartiere, die von Jahreszeit zu Jahreszeit wechseln, vor. Ein Winterquartier findet man in Oberelsbach in einem Gewölbekeller, den die Fledermausbegeisterten ebenfalls besichtigten.

    Alles in allem wurde es eine mehr als gelungene neunte Europäische Nacht der Fledermäuse.

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