Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Rhön-Grabfeld
Icon Pfeil nach unten
Bad Königshofen
Icon Pfeil nach unten

SULZDORF: Spielraum für viele Hände

SULZDORF

Spielraum für viele Hände

    • |
    • |
    Gemeinschaftswerk: Beim Bau des Bewegungsturmes für die Sulzdorfer Kinderkrippe (im Hintergrund sind die ersten Bauteile zu erkennen) packen auch Kindergartenleiterin Elke Schneidawind (links) und Bürgermeisterin Angelika Götz regelmäßig mit an. Felix Rassmann von der „fahrenden Schreinerei“Moser zeigt den Damen, was beim Abschleifen eines Holzbauteils zu beachten ist.
    Gemeinschaftswerk: Beim Bau des Bewegungsturmes für die Sulzdorfer Kinderkrippe (im Hintergrund sind die ersten Bauteile zu erkennen) packen auch Kindergartenleiterin Elke Schneidawind (links) und Bürgermeisterin Angelika Götz regelmäßig mit an. Felix Rassmann von der „fahrenden Schreinerei“Moser zeigt den Damen, was beim Abschleifen eines Holzbauteils zu beachten ist. Foto: Fotos (2): Alfred Kordwig

    Im Sulzdorfer Kindergarten herrscht schon seit geraumer Zeit rege Betriebsamkeit: Er wird umgebaut, denn in dem Gebäudekomplex soll möglichst bald eine Kinderkrippengruppe einziehen.

    Dass sich in der Einrichtung deshalb die Handwerker die Klinke in die Hand geben, ist kein Wunder. Nicht ganz alltäglich ist es dagegen, dass seit wenigen Tagen auch zahlreiche freiwillige Helfer ein und ausgehen, um beim Innenausbau des Spielraums kräftig mitanzupacken.

    Hintergrund ist ein Mit-Bau-Projekt, wie es in einem Kindergarten des Landkreises Rhön-Grabfeld nach Aussage von Leiterin Elke Schneidawind so noch nicht verwirklicht wurde. „Als erste Kinderkrippe im Kreis bekommen wir einen Bewegungsturm, der nach einem ganz besonderen Konzept gestaltet wird.“ Damit meint die Kindergarten-Chefin das „Raumkonzept Schilling“, das auf sportwissenschaftlichen Erkenntnissen der Uni Bayreuth basiert und speziell für Krippenkinder weiterentwickelt wurde. „Bewegungstürme gibt es ja etliche auf dem Markt, doch uns hat das Angebot von Schilling einfach am besten gefallen“, sagt Elke Schneidawind.

    Vor der Verwirklichung des Projektes war allerdings einiges an Überzeugungsarbeit nötig. Denn ein individueller und nach eigenen Vorstellungen angefertigter Bewegungsturm aus Holzbauteilen, in dem die Krippenkinder nach Herzenslust spielen, klettern und herumtoben können, hat seinen Preis: Rund 22 000 Euro kostet so eine Anlage ohne Berücksichtigung von Eigenleistungen. Produkte von der Stange sind da deutlich billiger.

    Neben der Bereitschaft der Gemeinde, die Maßnahme zu finanzieren, war deshalb die „Rekrutierung“ zahlreicher freiwilliger Helfer erforderlich. Dass es nach dem Okay des Gemeinderates gelungen ist, diese tatsächlich zusammenzubekommen, darüber freut sich Elke Schneidawind ganz besonders. „Es gab auch einige Skeptiker, die daran zweifelten, ob sich genügend Leute melden würden.“ Dass es am Ende mit über 40 Mamas, Papas und Opas und viele weiteren Bürgern der Gemeinde so viele sein würden, damit hätte man aber auch nicht unbedingt gerechnet.

    Im Wechsel unterstützen die Helfer noch bis Mitte nächster Woche den „fahrbaren Schreiner“ Stefan Moser aus Mainleus bei Kulmbach, der das Raumkonzept nach Schilling mit ihnen umsetzt. Bis zu zehn Leute sind täglich von acht bis 20 Uhr im Einsatz, um das Herzstück der neuen Sulzdorfer Kinderkrippe, den Bewegungsturm, unter Anleitung von Profi-Schreinern zu entwerfen und aufzubauen.

    Wer so viel schafft, braucht eine ordentliche Verpflegung. In den Pausen werden die Arbeiter deshalb von Frauen aus Sulzdorf mit Kaffee, belegten Broten, Kuchen und sogar einem warmen Mittagessen versorgt, wobei die Kommune die Kosten trägt. Für Elke Schneidawind ist das ein weiterer Beweis für den guten Zusammenhalt im Ort. „Es macht halt einfach Spaß, gemeinsam etwas für die Zukunft unserer Gemeinde zu tun.“

    Die neue Kinderkrippe in der Gemeinde Sulzdorf wird über einen Spiel-, einen Schlaf- und einige weitere Nebenräume verfügen und in einer Gruppe Platz für bis zu zwölf Kindern bieten. Der genaue Einzugstermin steht zwar noch nicht fest, Bürgermeisterin Angelika Götz rechnet aber fest damit, dass im Laufe des Frühjahrs alles fertig wird.

    Bewegungsturm in der Kinderkrippe

    Ein Bewegungsturm ist mehr als nur ein einfaches Spielgerät. Es gibt Aufgänge und Stiegen, Leitern, Brücken und sogar eine Rutsche. Ein individueller Bewegungsturm nach dem Raumkonzept von Schilling wird zudem völlig frei geplant und nach den Vorstellungen von Kindergartenleitung und Elternbeirat umgesetzt. Die Einbeziehung freiwilliger Helfer fördert zudem den Gemeinschaftssinn in einer Kommune.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden