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MELLRICHSTADT: Stadtgeflüster in der Kreisgalerie

MELLRICHSTADT

Stadtgeflüster in der Kreisgalerie

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    In der Wechselausstellung im Erdgeschoss sind derzeit die Gemälde von Heidi Lauter aus Bad Kissingen mit dem Thema „Lichtreflexe“ zu sehen. Die lichtdurchfluteten Landschaftsbildern und Stadtszenen haben durch die bewusste Unschärfe mit ihren interessanten Lichtpunkten einen eigenen Reiz.
    In der Wechselausstellung im Erdgeschoss sind derzeit die Gemälde von Heidi Lauter aus Bad Kissingen mit dem Thema „Lichtreflexe“ zu sehen. Die lichtdurchfluteten Landschaftsbildern und Stadtszenen haben durch die bewusste Unschärfe mit ihren interessanten Lichtpunkten einen eigenen Reiz. Foto: FOTO: Sabine Pagel

    Immer lohnend ist ein Besuch der Kreisgalerie Mellrichstadt. Neben den wechselnden Ausstellungen im Erdgeschoss gibt es derzeit ein besonderes Highlight im ersten Stockwerk. Dort sind die Kostüme des karnevalistischen Tanzpaares Ingrid und Alfred Schieler aus Kiel zu sehen.

    Aber warum sind diese im Alten Spital in Mellrichstadt ausgestellt? Dies erklärt Astrid Hedrich-Scherpf, Leiterin der Kulturagentur des Landkreises Rhön-Grabfeld, bei der Führung am vergangenen Sonntag. Sie stand unter dem Motto „Stadtgeflüster – ein Fremdgänger in der neuen Dauerausstellung“. Ein kleines Grüppchen kunstinteressierter Menschen hatte sich an diesem Sonntagnachmittag eingefunden; unter ihnen auch Daniela Sandner, Leiterin des Deutschen Fastnachtsmuseums in Kitzingen – sehr zur Freude der Kreiskulturreferentin. Sie hatte nicht mit dem Besuch der Kollegin aus Kitzingen gerechnet.

    Lichtreflexe von Heidi Lauter

    Zunächst führte Astrid Hedrich-Scherpf die Gäste ins Erdgeschoss. „Lichtreflexe“ von Heidi Lauter aus Bad Kissingen zeigen lichtdurchflutete Landschaftsbilder und Stadtszenen. Gerade die bewusste Unschärfe der Bilder mit ihren interessanten Lichtpunkten macht den Reiz der einzelnen Bilder aus. Dann geht es in das zweite Stockwerk. Hedrich-Scherpf erklärt, dass die kreiseigene Sammlung im Frühjahr dieses Jahres neu gesichtet und geordnet wurde. Aus den über 300 Werken, die einst in der Kreisgalerie zu sehen waren, sind nun die wichtigsten und schönsten Gemälde und Skulpturen auf zwei Stockwerken zusammengefasst.

    Die verschiedenen Epochen wurden ebenfalls neu strukturiert. In der Kreisgalerie sind Werke von Künstlern aus der Region zu finden oder von Künstlern, die einen Bezug zur Rhön und dem Grabfeld haben oder hatten. Zeitgenössische Künstler aus dem Landkreis sind ebenfalls vertreten. Die Spanne reicht vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Auch Gemälde, die manch einer als Provokation ansieht, sind in der Ausstellung zu finden. Wie etwa das viel diskutierte Akt-Gemälde von Steffi Mayer mit dem Titel „Druckabfall“, das einige Jahre im Landratsamt hing.

    In Mellrichstadt hat es einen guten Platz gefunden und sei hier bestens aufgehoben, so die Kulturmanagerin

    Astrid Hedrich-Scherpf erklärte in den einzelnen Räumen, die verschiedenen Gemälde und Objekte. Sie weiß viel über die ausgestellten Künstler zu berichten. Blickfang im Flur des ersten Geschoss sind zurzeit die ausgestellten Kostüme aus Kitzingen. „Kunst geht fremd … und dreht ab“ – das ist das Motto unter dem von Mitte Juli bis Anfang September 14 unterfränkische Museen ein ausgewähltes Exponat austauschen.

    Mellrichstadt in Aschaffenburg

    Die Tauschobjekte sollen teilweise ganz bewusst im fremden Umfeld irritieren. Bereits zum siebten Mal läuft diese Aktion des Perspektivenwechsels. Die Kreisgalerie ist von Anfang an dabei. Zu Beginn waren es gerade einmal vier Museen, die sich daran beteiligten. Der Fremdgänger aus der Kreisgalerie ist ein Gouache-Bild von Heinrich Alexander von Gleichen-Rußwurm. Es ist bis Herbst im Schlossmuseum Aschaffenburg zu sehen.

    Die Kulturmanagerin ging auf das diesjährige Thema „… und dreht ab“ ein. Es gibt eine Vielzahl von Definitionen rund um das „Abdrehen“. Auch sei es immer wieder etwas besonderes, wenn die Tauschobjekte in anderen Ausstellungen präsentiert werden und dort hervorstechen. So auch die Kostüme des Tanzpaares Schieler. Sie passen durchaus nach Mellrichstadt, da mit der MKG eine große Karnevalsgesellschaft aktiv ist, findet Hedrich-Scherpf.

    Mehrfache Deutsche Meister

    Die Leiterin des Fastnachtsmuseums, Daniela Sandner, erklärte die Geschichte der Kostüme. Das Ehepaar Schieler zählte in den 70er-Jahren zu den VIP?s des karnevalistischen Tanzsportes, sie waren von 1972 bis 1976 in Folge Deutsche Meister. Des Weiteren gab sie einen kurzen Einblick über das Museum in Kitzingen, das sich umfassend mit der Fastnacht, dem Fasching und Karneval mit seiner Vielzahl an Kostümen, Requisiten und Eigenarten befasst.

    Auf ein Kuriosum in der Kreisgalerie weißt Astrid Scherpf ebenfalls hin. Der Landkreis besitzt eine umfassende Sammlung des bekannten Tiermalers Otto Dill. Ist man doch davon ausgegangen, dass sein Vater aus dem Landkreis stammt. Nach umfassenden Recherchen konnte man jedoch lediglich Wurzel großväterlicherseits in die Rhön finden. Bei den Landschaftsbildern sind momentan Bilder mit Frühjahrs- und Sommermotiven ausgestellt. Die Museumsleiterin betonte hier, dass in diesem Bereich, die Bilder saisonal gewechselt werden. Auch deshalb ist ein Besuch in der Kreisgalerie immer wieder aufs Neue interessant, da sie sich stetig wandelt.

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