(gap) Die Herz- und Gefäß-Klinik bietet zusammen mit der Neurologischen Klinik und der Frankenklinik ein besonderes Praktikum für Medizinstudenten an. Das Projekt, das 2003 gestartet wurde, hat Pilotcharakter in der Medizinerausbildung in Deutschland.
30 Medizinstudenten ab dem siebten Semester nahmen an dem Praktikum teil. Das Seminar unterstützt einerseits die Studenten bei der Entscheidung für ihr späteres Fachgebiet und bietet andererseits den Krankenhäusern die Möglichkeit, für eine Laufbahn als Klinikarzt zu werben.
Das vierwöchige Praktikum zeichnet sich durch eine fachübergreifende Ausrichtung und ein umfangreiches Angebot an praktischen Tätigkeiten aus. Es beruht auf einer gemeinsamen Initiative der Fachabteilungen Kardiologie, Radiologie, Herzchirurgie, Gefäßchirurgie, Anästhesie der Herz- und Gefäß-Klinik sowie der Neurologischen Klinik in Bad Neustadt und der Frankenklinik.
Die Studenten können in Theorie und Praxis das gesamte Spektrum an Herz- und Gefäßerkrankungen erkunden – vom Gefäßverschluss im Bein über den Herzinfarkt bis zum Schlaganfall. Und sie lernen etwas von der Prävention über die Therapie bis hin zur Rehabilitation.
„Für viele Studenten wird das Praktikum in unseren Häusern zum Aha-Erlebnis, weil sie die Versorgung der Patienten und die Heilung schwerer Krankheiten einmal als Komplettangebot dargestellt bekommen“, so Professor Sebastian Kerber, Chefarzt in der Herz- und Gefäßklinik. „Wir können damit ein Angebot machen, dass es sonst in Deutschland nicht gibt und das wir so praxisnah gestalten, wie sonst keine Klinik.“
In kleinen Gruppen nimmt der Medizinernachwuchs unter Anleitung von Tutoren aktiv am Klinikbetrieb teil, durchläuft verschiedene Abteilungen und vertieft das Erlebte in Seminaren und Übungen. Der Kontakt mit den Patienten hat während des Praktikums einen hohen Stellenwert. Am Abend gibt es die Möglichkeit, Zusatzkurse zum Beispiel in Reanimation zu besuchen und Erfahrungen auszutauschen.
„Als Entscheidungshilfe für die später gewählte Fachausbildung liegt ein spezieller Fokus auf praktischen Übungen wie dem Einnähen von Herzklappen am Schweinemodell oder auf Echokursen“, erklärt der Chefarzt der Herzchirurgie, Professor Anno Diegeler.
Bei den Studenten kommt das Konzept der fächerübergreifenden Ausbildung und der intensiven Betreuung gut an. „Während man sonst oft nur von einem ganz jungen Mediziner betreut wird, der meist selbst noch ein Anfänger ist, kümmern sich hier die Chefärzte um uns Praktikanten“, betont der 25-Jährige Student Falko Fillwich.
Nähere Informationen im Internet unter www.herzchirurgie.de