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BAD KÖNIGSHOFEN: Sturm hinterließ Chaos im Grabfeld

BAD KÖNIGSHOFEN

Sturm hinterließ Chaos im Grabfeld

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    Entwurzelte Bäume findet man einige im Heubachtal zwischen Aubstadt und Großeibstadt.
    Entwurzelte Bäume findet man einige im Heubachtal zwischen Aubstadt und Großeibstadt. Foto: Foto: Susanne Katzenberger

    Knappe zehn Minuten dauerte ein Sturm mit starkem Regen und Hagelschlag am Freitagabend kurz vor 19 Uhr, der über Teile des Altlandkreises Königshofen hinweg zog. In der Integrierten Leitstelle Schweinfurt kamen aber die ersten Unwettermeldungen bereits gegen 18.30 Uhr aus den Haßbergortschaften Ebelsbach, Stettfeld und Eltmann. Hinzu kamen Feuerwehreinsätze in Bad Kissingen und Hammelburg. Hier rückten die Wehrleute zu insgesamt 18 Einsätzen aus.

    Am stärksten betroffen war aber der Altlandkreis Königshofen. 27 Einsätze meldete die Leitstelle. Hinzu kamen weitere, die von den Feuerwehren selbstständig abgearbeitet wurden, sagt Schichtführer Mark Plate gegenüber dieser Zeitung.

    Umgestürzte Mülltonnen und ein fliegendes Eternitdach

    Um 18.52 Uhr war der erste Einsatz für die Feuerwehr In Kleinbardorf. Dort stürzte ein Baum auf die Straße und beschädigte das Dach eines Hauses. Schäden gab es auch am Sportgelände. Nur wenigen Minuten später lag ein Baum auf der Straße im Bereich der Postamtskreuzung und am Rennweg in Bad Königshofen. Fast überall hatte es die für die Leerung am Samstag aufgestellten Mülltonnen umgeweht und die gelben Säcke flogen oft weit davon.

    Einsätze hatte auch die Feuerwehr in Großbardorf, wo das Eternitdach einer Scheune teils abgedeckt wurde. Die Platten und Balken flogen über ein angrenzendes Wohnhaus und beschädigten das Dach. Schaden nahm auch ein Auto, das in der offenen Garage stand. Eingedrückt wurde der Zaun des daneben liegenden Kindergartens. Schäden meldet der TSV Großbardorf vom Sportgelände.

    Blitz schlug in Sulzfeld in einen Baum ein, der Feuer fing

    Der nächste Baum lag in der Raiffeisenstraße in Bad Königshofen und schließlich schlug der Blitz in einen Baum in Sulzfeld ein, dessen Stamm daraufhin Feuer fing. Eine richtige Schneise pflügte der Sturm in ein Feld in Aubstadt. Dort mussten die Feuerwehrleute außerdem einen Baum in der Nähe des Aussiedlerhofes beseitigen. Ein ähnliches Bild bot sich in Alsleben. In Herbstadt warf der Sturm eine jahrhundertealte Linde an der Kirche um, ohne dabei die davor stehende Marienfigur zu beschädigen.

    Eine Halle wurde teils abgedeckt und an Häusern flogen einige Ziegel vom Dach. An der Hütte, einem Jugendtreffpunkt, fiel ein Baum direkt daneben um. Lediglich die Dachrinne wurde beschädigt.

    Ampelanlage bei Trappstadt war wie vom Winde verweht

    An der Umgehungsstraße Trappstadt hatte das Unwetter die Ampelanlage regelrecht umgeweht. Sie wurde von den Feuerwehrleuten wieder aufgestellt, gesichert und das Straßenbauamt informiert. Ziegel flogen vom Rathaus in Bad Königshofen und ein dort aufgestelltes Baugerüst drohte umzufallen. Mit der Drehleiter mussten Ziegel am Juliusspital in Bad Königshofen beseitigt werden, die im Schneefanggitter hängen geblieben waren.

    Ausrücken mussten die Wehrleute aus Althausen, weil in Richtung Sambachshof ein Baum die Straße blockierte. „Baum auf Straße“ in der Dr.- Karl-Grünewald-Straße und am Hohen Markstein, sowie im Kurgartenbereich, meldete die Integrierte Leitstelle. Erneuten Alarm für die Feuerwehr aus Sulzfeld gab es, als ein Haus in Mitleidenschaft gezogen wurde. Nicht vom Unwetter verschont blieben die Wehren Leinach und Eyershausen, auch sie mussten zu umgestürzten Bäumen ausrücken und diese beseitigen. Schließlich galt es in Sulzfeld noch eine Scheune zu sichern.

    In Bad Königshofen riss der Sturm Solarzellen vom Dach einer Getränkehandlung

    Im Gewerbegebiet Nord in Bad Königshofen hatte der Sturm fast die gesamte Fotovoltaikanlage eines Getränkemarktes vom Dach geweht. Die Wehrleute mussten hier mit großer Vorsicht arbeiten, weil eventuell noch Strom in den Leitungen war.

    160 Feuerwehrleute waren im Einsatz

    Insgesamt musste die ILS Schweinfurt zwischen 18.52 und 20.30 Uhr 27-mal Feuerwehren im Altlandkreis Königshofen zu Einsätzen rufen. Allein 15 Mal war ein Baum oder größere Äste, die abzubrechen drohten der Grund für die Alarmierung. Auch in privaten Gärten und Anwesen fielen Bäume um und zerstörten dort unter anderem Gartenzäune oder fielen auf die Garage am Haus. Bad Königshofens Feuerwehrkommandant André Knies hat die Einsätze zusammengefasst. Insgesamt waren an die 160 Wehrleute gut drei Stunden unterwegs. Auch der Bauhof der Stadt fuhr mit einem Radlader die Strecken entlang der Fränkischen Saale und im Kurgebiet ab und beseitigte dort herumliegende Äste.

    Noch am Samstag gingen die Bewohner in den einzelnen Ortschaften daran Aufräumungsarbeiten zu leisten.

    Von dem Sturm im Grabfeld nicht betroffen waren die Bereiche um Sternberg, Sulzdorf, Gabolshausen, Aub, Untereßfeld, Eichenhausen, Wülfershausen, Saal sowie Groß- und Kleineibstadt. In Saal wurden lediglich Strohballen von einem Feld teils auf die Straßen-Fahrbahn geweht.

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