Der Haushaltsplan 2021 für die Gemeinde ist geprägt von vielen Pflichtaufgaben im Straßen- und Kanalbau sowie Ausgaben für den Gemeindewald bei gleichzeitig coronabedingten geringeren Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Wie Kämmerer Philipp Scholz erläuterte, kann der Haushalt 2021 nur durch eine Entnahme aus der Rücklage in Höhe von fast 300 000 Euro und einer Kreditaufnahme von 350 000 Euro gestemmt werden.
Schlüsselzuweisungen liegen bei 549 100 Euro
Der Verwaltungshaushalt umfasst 3 276 678 Euro, zu den Haupteinnahmen gehören neben den Grundsteuern A und B ( 31 500 Euro und 117 250 Euro) die Gewerbeertragssteuer, die mit 160 000 Euro eingeplant ist. Nach dem Einbruch bei der Gewerbesteuer im vergangenen Jahr (Ergebnis 2020: rund 80 000 Euro) ist das Niveau des gut gelaufenen Jahrs 2019 (Ergebnis 225 652 Euro) trotz leichter Erholung noch lange nicht erreicht. Die Einkommensteuer bleibt mit erwarteten 465 000 Euro ungefähr auf gleichem Stand. An Schlüsselzuweisungen erhält die Gemeinde 549 100 Euro, aus dem Holzverkauf erwartet man 90 000 Euro. Da die Einnahmen des Verwaltungshaushalts nicht ausreichen, um die Ausgaben zu finanzieren, müssen aus dem Vermögenshaushalt 80 436 Euro zugeführt werden.

Zu den Hauptausgaben aus dem Verwaltungshaushalt gehören Personalausgaben in Höhe von 770 515 Euro und ein sächlicher Verwaltungs- und Betriebsaufwand von mehr als 1,2 Mio. Euro. Darin enthalten sind die enormen Kosten für den Wald, in dem mit eigenen und externen Kräften Schadholz beseitigt und Laubwald neu angepflanzt werden musste. Dazu kommen die Kreisumlage in Höhe von 525 100 Euro, die VG-Umlage in Höhe von 249 368 Euro und die Schulverbandsumlage in Höhe von 101 635 Euro.
Der Vermögenshaushalt beträgt geplante 1 087 368 Euro, die hauptsächlichen Investitionen fließen in diesem Jahr nach Sternberg, wo die Ortsdurchfahrt neu gestaltet wurde (Gehwege, Nebenflächen 150 000 Euro), sowie der Berthold-von-Sternberg-Platz (130.000 Euro), der Kirchenrangen (48 000 Euro) und der Kanal stellenweise erneuert wurden ( 180 000 Euro). Als Einnahmen kommen die bereits erwähnte Entnahme aus den Rücklagen (rund 300 000 Euro), die damit Ende des Jahres 2021 ungefähr 280 660 Euro betragen werden und die Kreditaufnahme dazu (350 000 Euro). Der Schuldenstand lag Ende 2020 bei 270 574 Euro, das entspricht pro Kopf bei 1 104 Einwohnern 245,09 Euro.
Haushalt einstimmig verabschiedet
"Wir konnten nichts weiter einsparen, die Maßnahmen mussten umgesetzt werden", kommentierte Bürgermeisterin Angelika Götz den Haushaltsplan und gab zu bedenken, dass die Gemeinde fünf Kläranlagen, sechs Gemeindehäuser und den Wald zu versorgen habe. Der Haushalt wurde einstimmig beschlossen, ebenso einstimmig wurde das Ingenieurbüro Weyrauther mit der Ausarbeitung eines gesamtheitlichen Entwässerungskonzeptes für die Gemeindeteile Sulzdorf, Zimmerau, Schwanhausen und Serrfeld beauftragt. Die wasserrechtlichen Genehmigungen laufen in den nächsten Jahren aus und es soll untersucht werden, ob Anschlüsse an benachbarte Kläranlagen, die Errichtung einer zentralen gemeindlichen Kläranlage oder die Beibehaltung und Nachrüstung der einzelnen Kläranlagen sinnvoll sind. Das Ingenieurbüro Weyrauther kann dabei auf eine ältere Studie zurückgreifen, die in früheren Jahren schon einmal angefertigt wurde.
Informiert wurde der Gemeinderat über einen Bauantrag, der schon von Landratsamt als Voranfrage positiv beschieden wurde: Der Neubau eines Einfamilienwohnhauses mit Einliegerwohnung in Zimmerau benötigt mehrere Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplans und soll trotz wassertechnischer Bedenken der Gemeinde durchgezogen werden.
Kirche repariert Glocke, Gemeinde die Uhr
Wie die Bürgermeisterin informierte, konnte die Baulast am Kirchturm in Sulzdorf aufgrund fehlender historischer Unterlagen noch nicht endgültig geklärt werden Trotzdem einigte man sich, dass die Kirchengemeinde die Reparatur der Glocke und die politische Gemeinde die Reparatur der Kirchturmuhr übernimmt. Mit der Rechtsaufsicht des Landratsamtes wurde das abgestimmt.
Die Bürgermeisterin bedauerte, dass immer weniger Bürger bereit sind, ehrenamtliche Aufgaben zu übernehmen. Sie würde sich freuen, wenn sich Leute melden, die sich bereit erklären, ein bestimmtes Rasenstück, ein Blumenbeet oder eine Baumumrandung regelmäßig zu pflegen. Das käme der ganzen Gemeinde zugute.