Auch wenn die Hoffnung zuletzt stirbt, wie es Geschäftsführer Manfred Dietz gegenüber der Main-Post ausdrückte, scheint das Ende der Sulzdorfer Möbelwerke besiegelt: Insolvenzverwalter Stefan Herrmann (Würzburg) teilte der Belegschaft an diesem Donnerstag mit, dass die Produktion zum 1. August eingestellt wird.
Damit haben sich die Hoffnungen zerschlagen, den Betrieb durch den Einstieg eines Investors zu retten. „Bis vor wenigen Tagen sah es so aus, als ob dies gelingen könnte“, so der Insolvenzverwalter. „Der Interessent ist dann aber doch noch abgesprungen.“
Anfang April meldeten die Sulzdorfer Möbelwerke Insolvenz an. Seitdem bangten die rund 70 Mitarbeiter um ihre Jobs (wir berichteten mehrfach). Als Gründe wurden die immer schwieriger werdenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für Möbelproduzenten in der Bundesrepublik genannt, gepaart mit einem zunehmenden Kostendruck und verändertem Verbraucherverhalten. „Meines Wissens nach gibt es in Deutschland nur noch ganz wenige Unternehmen, die auf die Herstellung von Couch- und Esszimmertischen spezialisiert sind“, sagt Geschäftsführer Manfred Dietz. Früher sei es über ein Dutzend gewesen.
Verlust für die Gemeinde
Sulzdorfs Bürgermeisterin Angelika Götz reagierte geschockt auf die bevorstehende Schließung der Sulzdorfer Möbelwerke. Für die Gemeinde sei das ein schwerer Verlust. Geschäftsführer Dietz, der das Unternehmen 2008 aus einer vorangegangenen Insolvenz übernommen und weitergeführt hatte, nimmt sie in Schutz. „Ich weiß, dass er alles Menschenmögliche unternommen hat, um den Betrieb zu retten.“ Man müsse aber den Tatsachen ins Auge schauen. „Vielleicht findet sich ja ein Interessent aus einer anderen Branche“, so die Hoffnung der Sulzdorfer Bürgermeisterin, dass zumindest ein Teil der Arbeitsplätze in Sulzdorf gehalten werden kann. „Ich kenne viele Betroffene persönlich und hoffe sehr, dass sie wieder eine Beschäftigung finden.“ Sie werde die Betriebsschließung auch in der Allianz Grabfeldgau zum Thema machen. „Unser nächstes Treffen am 10. September wird deshalb in Sulzdorf stattfinden.“ Vielleicht gebe es ja bis dahin wieder eine Perspektive für die Nutzung des Betriebsgeländes.