Am Donnerstag vergangener Woche hat Geschäftsführer Oskar Kirchner beim Amtsgericht Schweinfurt Insolvenz für die Textilpflege Kirchner GmbH & Co.KG in Rödelmaier angemeldet.
Ende Oktober hatten die finanziellen Mittel des Unternehmens nicht mehr gereicht, um die Löhne für die 62 Mitarbeiter und die drei Azubis zu bezahlen. Das bestätigt der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Herrmann auf Nachfrage der Main-Post.
Ein herber Schlag für die Textilreinigungsfirma, schließlich hatte die Geschäftsführung erst 2012 massiv in die Modernisierung investiert. Ohne sich schon einen kompletten Überblick verschafft zu haben, sieht der Insolvenzverwalter darin aber auch einen Grund für die Insolvenz. Vermutlich habe sich die Firma damit übernommen.
Im Moment läuft der Geschäftsbetrieb ganz normal weiter erklärt Herrmann. Aus den Filialen im Raum Bad Königshofen, Bad Kissingen, Fulda, Meiningen, Schweinfurt, Würzburg, Coburg und Bamberg wird auch weiterhin in die modernisierte, zentrale Reinigung in Rödelmaier angeliefert.
Dort arbeiten rund 30 Frauen und Männer, so der Insolvenzverwalter. Die hatte Herrmann bereits am vergangenen Mittwoch bei einem Besuch in Rödelmaier über die Situation des Unternehmens unterrichtet. Am Freitag folgte die Unterrichtung der rund 20 Mitarbeiter aus den Filialen. Außerdem gehören noch Fahrer zu dem Unternehmen, die die Wäsche aus den Filialen in Rödelmaier anlieferten und sie wieder gereinigt dorthin bringen.
Das wird sich zunächst auch nicht ändern, erklärt der Insolvenzverwalter. Der Betrieb läuft mindestens bis Ende des Jahres unverändert weiter, denn von Oktober bis Ende Dezember bekommen die Mitarbeiter das sogenannte Insolvenzausfallgeld von der Agentur für Arbeit.
Bis dahin wird sich Herrmann um eine Lösung für das Unternehmen bemühen – entweder intern oder durch eine externe Lösung, bei der frisches Geld von außen kommen muss. Interessant sei die Textilreinigung Kirchner für Investoren auf jeden Fall – eben weil sie erst völligmodernisiert worden sei.
Auch die Banken dürften interessiert sein, das Unternehmen zu retten. Schließlich würden bei einer Abwicklung des Unternehmens die neuen Maschinen nach einem Ausbau nur noch einen Bruchteil der Anschaffungskosten wert sein, sagt Herrmann. Das würde für die Banken einen Verlust bedeuten.