(ir) Abzocken lassen sich die Achtklässler der Werner-von-Siemens-Realschule Bad Neustadt im Internet wohl künftig nicht mehr: Denn Stefanie Gold von der Verbraucherzentrale Schweinfurt hat ihnen am Dienstag einige Tricks von Internetbetrügern erklärt und Verhaltenstipps an die Hand gegeben.
Viele Schüler kennen sich bereits aus mit den Tücken des Internets: Wie der Junge, der sofort erkennt, dass die Seite, die 100 Gratis-SMS verspricht, problematisch sein könnte: „In den AGBs kann drinstehen, dass es doch was kostet.“ Er hat Recht: Das Kleingedruckte spricht von sieben Euro monatlich und 24 Monaten Laufzeit.
Laut Gold eine typische Form der Internetabzocke: Oft stünden die Kosten erst unterhalb der „Anmelden“-, „Absenden“- oder „Test-Starten“-Buttons. Skeptisch sollte man werden, wenn man Namen und Anschrift hinterlassen muss: „Wenn ich was gratis kriege, warum möchte der Anbieter meinen Namen?“ Und Schulleiter Peter Lukes rät: „Man muss nicht sofort ja sagen. Zeigt die Seite euren Freunden, fragt, was die für Erfahrungen gemacht haben.“
Der ein oder andere Achtklässer ist bereits in die Falle getappt. Etwa das Mädchen, das eigentlich nur kostenlos einen Player runterladen wollte und plötzlich 64 Euro pro Monat zahlen sollte.
„Bloß nicht zahlen!“, sagt Gold. Auch dann nicht, wenn sich der Minderjährige mit falschem Geburtsdatum angemeldet und als volljährig ausgegeben hat. Entschuldigen will Gold solch falsche Angaben keineswegs. Doch wer kein jüngeres Alter als 18 eingeben konnte, sei noch kein Betrüger. Oft werde eine korrekte Alterseingabe absichtlich verhindert. Allerdings sollten sich die Eltern spätestens bei einem Anwaltsschreiben per Brief gegen die Vorwürfe wehren. Vordrucke gebe es bei den Verbraucherzentralen. Käme ein gerichtlichen Mahnbescheid müsse man Widerspruch einlegen.
„Wie erkenne ich denn nun eine illegale Seite?“, möchte ein Mädchen wissen. „Genau hinsehen“, rät Gold. Wer legal kostenlos Software herunterladen wolle, sei mit den Tipps der Computer-Zeitschriften gut beraten, so Schulleiter Lukes.