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MOTTEN: Tobias Müller beim Bundesentscheid

MOTTEN

Tobias Müller beim Bundesentscheid

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    Kammersieger, Landessieger und kommendes Wochenende in Mölln beim Bundesentscheid: Tobias Müller aus Motten.
    Kammersieger, Landessieger und kommendes Wochenende in Mölln beim Bundesentscheid: Tobias Müller aus Motten. Foto: FOTO Petra Heurich

    Dagegen sprach schon die schulische Laufbahn, die Tobias Müller mit dem qualifizierenden Abschluss im hauswirtschaftlichen Zweig der Hauptschule Bad Brückenau zu einem ersten Abschluss brachte. Er absolvierte anschließend die Prüfung zur Mittleren Reife an der kaufmännischen Richard-Müller-Schule in Fulda, einer Berufsfachschule.

    Der Berufswunsch „Koch“ bestimmte diese ersten Entscheidungen des Jugendlichen. Dieses Ziel verwarf er jedoch wieder, als er die Arbeitszeiten seines Bruders sah, der seines Zeichens Restaurantfachmann ist. Und das Hobby, den Fußball, wollte Müller auch nicht aufgeben. Als Koch wäre das Kicken aber womöglich zu kurz gekommen, fürchtete er.

    Weil er keine Aussicht auf einen Ausbildungsplatz im kaufmännischen Bereich hatte, aber nach einem Praktikum das Angebot bekam, im Hause Schreiber eine Lehre zu machen, begann er dort seine inzwischen so erfolgreiche Ausbildung zum Stukkateur.

    Stuck-, Putz- und Trockenbau prägten die dreijährige Ausbildung in der Berufsschule in Nürnberg. Sie standen auch im Mittelpunkt des siebeneinhalbstündigen Praxisteils in der Gesellenprüfung, der sich in Bayern heuer 48 Absolventen einer Stukkateurlehre gestellt hatten. In einem zeitlich begrenzten Rahmen musste eine Wand verputzt, Trockenbau an einer Kaminattrappe durchgeführt und rundherum ein Stuckornament geklebt werden.

    Auch die Fragen des Theorieteils aus drei Fachbereichen, unter anderem Sozialkunde, beantwortete der Mittelfeldspieler des hessischen A-Ligisten FSV Thalau erfolgreich. Nur 14 Tagen blieben Tobias Müller danach Zeit, sich für den Landesentscheid vorzubereiten. Für den qualifizierten sich jeweils die Erstplatzierten der Gesellenprüfung aus den sieben bayerischen Regierungsbezirken.

    Nur aus einem Praxisteil habe dieser Wettbewerb bestanden, berichtet der Mottener. Erstellt werden musste eine vier Zentimeter hohe Stuck-Abbildung. Neben der handwerklichen Arbeit galt vor allem: „Genau durchrechnen: was mache ich wann und womit beginne ich. Außerdem musste ich Wartezeiten berücksichtigen, zum Beispiel das Trocknen des angerührten Gipses“, sagt Tobias.

    Siebeneinhalb Stunden, nur unterbrochen von einer halbstündigen Pause, blieben ihm Zeit für den Entwurf mit zwei vorgegebenen Schablonen, die Umrechnung des Aufrisses, seine Übertrag auf Gipskarton und das Ausschneiden und Aufkleben der Ornamente sowie das Einputzen „bis die Schnittstellen nicht mehr ersichtlich waren“, berichtet Müller von dieser Arbeit. Als Einziger der sieben Teilnehmer schafft er es in dem vorgegebenen Zeitrahmen seine Arbeit fertig zu stellen.

    Als Bayerischer Landessieger sicherte er sich somit die Teilnahme am Bundesentscheid an diesem Wochenende in Mölln in Schleswig-Holstein. An zwei Tagen werden sich dort die Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet messen.

    Ausbilder Josef Gruber in Nürnberg bot Tobias Müller die Möglichkeit zu einem Trainingslager in dieser Woche vor dem Wettin die Berufsschule zu kommen. Er wollte mit diesem die Aufgabenstellungen der vergangenen Jahre durchexerzieren und bot ihm auch an, die Prüfungsanforderungen durchzuspielen.

    Egal wie der Bundesentscheid in dem Berufswettkampf ausfällt, zunächst wird Tobias Müller in der Firma Schreiber, seinem Lehrbetrieb bleiben und als Geselle weitere praktische Erfahrung sammeln für sein erklärtes Ziel: „Die Meisterschule und dann wahrscheinlich ein Studium als Architekt oder für Lehramt an einer Berufsschule“.

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