Hassbergkreis/Sexten (ler) Der tragische Absturz von Stettfelds Bürgermeister Winfried Schlee (wir berichteten) war nicht der einzige tödliche Unfall in den Sextner Dolomiten in jüngster Zeit.
Die Serie an tödlichen Bergunfällen reißt nicht ab, heißt es in der Südtiroler Tageszeitung "Dolomiten". Der Alpini-Steig, auf dem der 53-Jährige Schlee am Samstag vormittag vor den Augen seiner sechs Bergkameraden in den Tod stürzte, ist ein sehr berühmter und deshalb häufig überlaufener Steig.
Die Zeitung "Dolomiten" schreibt in ihrer Montagsausgabe, dass die sieben Bergfreunde, zu der auch Landrat Rudolf Handwerker gehörte, die Dolomiten-Wanderung am Freitag begonnen hatten: Sie waren von der Talschlusshütte zur Zsigmondyhütte aufgestiegen und hatten dort übernachtet.
Am Samstag wollte die Gruppe zunächst den bekannten Alpinisteig bis zur Elferscharte begehen und später dann zur Drei-Zinnen-Hütte aufsteigen, wo sie am Sonntag noch eine weitere Wanderung unternehmen wollte.
So brachen die sieben Bergfreunde Samstag früh zur Elferscharte auf, die sie am Vormittag auch erreichten. Für den Hin- wie für den Rückweg hatten sie den beeindruckenden, aber nicht ganz ungefährlichen Alpini-Steig gewählt, der einem von ihnen schließlich auch zum Verhängnis wurde: Kurz vor halb zwölf Uhr rutschte Winfried Schlee am "Salvezza-Band" aus, das im Volksmund auch "Hufeisen" heißt, stürzte in die dortige Klamm und fiel anschließend noch einmal eine senkrechte Wand hinunter, alles in allem gut 120 Meter tief.
Schlee, der in dem versicherten Teilstück des "Salvezza-Bandes" nicht angeseilt war, wie die Sextner Bergrettung erklärte, war auf der Stelle tot. Die Freunde schlugen umgehend Alarm, die Bergrettung und die Finanzwache Sexten sowie das Notarztteam des Rettungshubschraubers Pelikan 2, die zur Unglücksstelle eilten, konnten Wilfried Schlee aber nur noch tot bergen. Der Leichnam wurde mit der Seilwinde an Bord des Hubschraubers gehievt und in die Totenkapelle nach Sexten geflogen. Die Freunde des Verunglückten wurden von den Bergrettern zu Tal begleitet.