Dass der Nordflügel von Schloss Glücksburg derzeit noch eine große Baustelle ist, tat dem Besucherandrang keinen Abbruch: Der neunte Thüringer Keramikmarkt in Römhild lockte am Samstag und Sonntag wieder zahlreiche Schaulustige an.
„Wahnsinn, was da am Wochenende los war“ – mit diesem Satz fasste Römhilds Bürgermeister Günther Köhler seine Eindrücke vom Markttreiben am Tag danach zusammen. Vor allem am Sonntag hätten sich so viele Besucher auf dem Gelände gedrängt wie schon lange nicht mehr.
Dass einige der rund 50 Töpfer und Keramiker zum Teil sehr lange Anfahrten auf sich genommen hatten, um bei dem bunten Spektakel dabei zu sein, unterstreicht den hohen Stellenwert, den der Markt in der deutlandweit bekannten Töpferstadt genießt. Eine Ausstellerin war sogar aus der Nähe von Bremen angereist, um ihre Keramikarbeiten feilzubieten.
Weite Anreise in Kauf genommen
Das Angebot an Töpferwaren war auch diesmal sehr groß, angefangen von Gebrauchskeramik über Ziergegenstände bis hin zu künstlerischen Töpferarbeiten. Beim Schlendern über den Markt ergaben sich viele Gelegenheiten, mit den Händlern ins Gespräch zu kommen und so viele Wissenswertes über keramische Handwerkstechniken zu erfahren.
Dass im Schlosspark wieder viele Essens- und Getränkestände ausgebaut waren, darüber freuten sich die Besucher ebenso wie über die Möglichkeit, sich im Museum im Schloss die Ausstellung „Keramik International“ mit ausgewählten Kunstwerken von Teilnehmern der Internationalen Keramiksymposien anzusehen. Wegen der Baustelle „Nordflügel“ musste ein Teil der Aussteller erstmals in den südlichen Teil des Schlossparks „umziehen“, was kein Nachteil war, sondern im Gegenteil von etlichen Marktbesuchern als positiv empfunden wurde. Auch Römhilds Bürgermeister Günther Köhler sieht in dieser Lösung eine dauerhafte Option. „Ich wollte das wegen des angenehmen Ambientes schon vor zwei Jahren durchsetzen“, meint der Römhilder Rathauschef.
Sanierung vor dem Abschluss
Veranstalter des neunten Thüringer Keramikmarktes in Römhild ist der Förderverein „Internationales Keramiksymposium“. Er hatte nicht nur wegen des guten Besuchs Grund zur Freude. Auch die Sanierung des Nordflügels von Schloss Glücksburg, in dem das Atelier für die Teilnehmer des nächsten Internationalen Keramiksymposiums im kommenden Jahr untergebracht ist, ist weitgehend fertiggestellt. Vor fünf Wochen wurde Richtfest gefeiert. Bürgermeister Günther Köhler geht davon aus, dass die Arbeiten bis zum Herbst abgeschlossen werden können. Rund 1,7 Millionen Euro werden dann investiert worden sein. „Wir bekommen zwar 80 Prozent Zuschuss, trotzdem war die Umsetzung des Projekt für uns ein Kraftakt“, so das Römhilder Stadtoberhaupt.
XI. Keramiksymposium Vom 5. August bis zum 2. September 2018 findet unter dem Motto „Keramik spricht viele Sprachen“ in Römhild das XI. Internationale Keramiksymposium statt. Die Anzahl der Teilnehmer ist auf maximal acht Künstler beschränkt. Diese werden von einer sachkundigen Jury aus den Bewerbern ausgewählt. Für die Dauer des Symposiums erhält jeder teilnehmende Künstler ein Arbeitsstipendium in Höhe von 2000 Euro sowie freie Unterkunft und Verpflegung. Nach Beendigung des Symposiums erhalten sie traditionsgemäß ein Teilnehmerzertifikat. Alle Arbeiten werden im Rahmen von Ausstellungen öffentlich gemacht. Bewerbungsschluss ist der 30. September 2017.