Höchheim (hg) Ein schrecklicher Reitunfall hat sich am Montagnachmittag in Höchheim ereignet. Dabei ist ein 13-jähriges Mädchen so schwer verletzt worden, dass es trotz aller ärztlichen Bemühungen noch in der Reithalle gestorben ist. Die Kriminalpolizei Schweinfurt führt die weiteren Ermittlungen.
Die aus Höchheim stammende Schülerin, die schon seit einiger Zeit geritten ist, hatte gemeinsam mit drei weiteren Mädchen an einer Reitstunde in der Salem-Reithalle teilgenommen. Die Kinder durften sich zu Beginn der Stunde noch ihre Pferde selbst aussuchen. Gegen 1625 Uhr stürzte die 13-Jährige von der Stute und wurde nach den bislang vorliegenden Erkenntnissen dabei von dem Pferd durch einen Tritt am Oberkörper getroffen. Das Mädchen erlitt durch den Tritt so schwere Verletzungen, dass es trotz intensiver Reanimationsmaßnahmen, zunächst durch eine Verantwortliche der Reithalle und danach durch zwei Ärzte, nicht mehr zu retten war. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, muss noch näher beleuchtet werden. Die eingesetzten Pferde gelten als sanft und kinderlieb.
Bei Salem ist man wie gelähmt vom Schock des Ereignisses. Die Stute werde seit langem ohne Probleme im Reitbetrieb eingesetzt. Nur durch eine fatale Verkettung unglücklicher Umstände sei es zu erklären, dass es zu diesem Unfall habe kommen können. Von Seiten des Reitbetriebs seien alle Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden. Trotzdem sei nie völlig auszuschließen, dass ein Pferd einmal erschrickt oder auf einen Stein tritt. Solche Dinge könnten die Ursache für eine unbedachte Bewegung des Pferdes sein, die möglicherweise zum Absturz des Mädchens geführt hat.
Die Reit-Therapeutin Birgit Wilken, die die Reitstunde beaufsichtigte, wurde zur Augenzeugin des schlimmen Unfalls. Das Pferd habe einen kleinen Hüpfer zur Seite gemacht. Das Mädchen sei aus dem Gleichgewicht geraten und nach hinten vom Pferd gefallen. Das Pferd, das seit eineinhalb Jahren ohne Zwischenfälle im Reitbetrieb eingesetzt wird, habe das gestürzte Mädchen mit dem hinteren Bein getroffen, teilt die äußerst betroffene und seit vielen Jahren erfolgreiche Reit-Therapeutin dieser Zeitung auf Anfrage mit.
Das Mädchen sei noch wenige Minuten bei Bewusstsein gewesen und dann nicht mehr. Für den auf den ersten Blick grundlosen Hüpfer des Pferdes könne es viele Ursachen geben. Bei aller Tragik des Geschehens müsse man sich klar machen, dass es sich bei einem Pferd um ein lebendiges Tier handelt, dessen Bewegungen sich nicht immer hundertprozentig vorhersehen lassen.