(jkl) Im Alter von 70 Jahren starb für viele Bürger überraschend Edith Haas. Sie stammte aus Grünstadt nahe Bad Türkheim an der Weinstraße und führte in Bad Königshofen zuletzt eine Praxis als Heilpraktikerin. Sie war die Frau von Dr. Walter Haas, der ihr im Tod vorausging und als Allgemein- und Badearzt praktizierte.
Edith Haas war drei Wahlperioden im Stadtrat von Bad Königshofen vertreten und gehörte der CSU-Fraktion an. Nach 18 Jahren Zugehörigkeit ließ sie sich als Kandidatin nicht mehr aufstellen und sagte: „Solange im Stadtrat zu sein, Verantwortung mitzutragen und an wichtigen Entscheidungen beteiligt gewesen zu sein, das ist genug.“
Edith Haas hatte sich die Arbeit im Ratsgremium am Anfang ursprünglich einfacher vorgestellt und betonte einst in einem Interview mit der Main-Post: „Es ist viel komplizierter als manche Bürger glauben!“. Zumal Edith Haas auch im Hauptverwaltungsausschuss vertreten war und als stellvertretende Vorsitzende des Kur-Verwaltungsrats agierte. Hier setzte sie in der Diskussion um eine lebens- und liebenswerte Stadt Akzente. Den Skeptikern des mit umgerechnet mehr als zehn Millionen Euro sanierten Kurzentrums mit seiner neuen Frankentherme und dem Wellness-Center schrieb sie selbstbewusst ins Stammbuch: „Die Franken-Therme ist für Bad Königshofen ein Zugewinn, denn sie wird gut angenommen.“
Edith Haas ist einst mit Clemens Behr, dem späteren Bürgermeister, ins Rathaus gezogen und hat, wie er, am Tisch der CSU-Stadtratsfraktion Platz genommen.
Als die engagierte Stadträtin von der Bühne trat, blickte sie wehmütig zurück: „Es war nicht immer leicht, aber letztlich eine schöne Arbeit!“.
Der Trauergottesdienst findet am Freitag, 5. August, um 14 Uhr in der evangelischen Kirche in Bad Königshofen statt, anschließend ist Urnenbeisetzung auf dem Friedhof.