(ir) Sie war kontrovers diskutiert worden: die für 75 000 Euro geplante Querung der Mühlbacher Straße zwischen Parkplatz und Triamare. Auf Antrag der CSU-Fraktion hat sich der Bauausschuss erneut mit dem Thema beschäftigt – und die Querungshilfe mit drei Gegenstimmen gekippt.
Im Februar hatte sich der Bauausschuss denkbar knapp mit 6:5 für die Querung ausgesprochen. Ende März beantragte Norbert Klein von der CSU im Stadtrat, das Thema erneut zu behandeln. Er nannte dafür sechs Gründe: Erstens stelle die neue Querung für die Triamare-Besucher, die schon die Falaiser Brücke nicht nutzen, ebenfalls einen Umweg dar. Zweitens würden sich die Bürger bei einer solchen Querung in Sicherheit wähnen und dem vorfahrtsberechtigten Verkehr weniger Beachtung schenken. Drittens sei mit der Brücke eine sichere Querung vorhanden. Viertens könne das Triamare über den Schillerhain barrierefrei erreicht werden. Fünftens befänden sich Behinderten-Parkplätze direkt am Triamare. Sechstens sei die Ablehnung der Bürger deutlich geworden.
Laut Stadtrats-Geschäftsordnung kann ein Punkt nur dann neu behandelt werden, wenn neue Tatsachen oder neue gewichtige Gründe vorliegen. Die im CSU-Antrag genannten Gründe könnten zwar nicht als neue Tatsachen gewertet werden, urteilten Altrichter und Verwaltung. Wurden sie doch schon im Februar diskutiert. Allerdings werteten sie die Kritik von Teilen der Bevölkerung und das Stimmungsbild bei der Infoveranstaltung als gewichtigen Grund.
„Akzeptanz kann keiner vorsehen“, sagte Altrichter. Nach wie vor verstehe er die Querungshilfe nicht als Angebot für Uneinsichtige. Sie sei gedacht als Angebot für Menschen, die die Brücke nicht begehen könnten, aber nicht so behindert sind, einen der Behinderten-Parkplätze zu nutzen. Der Parkplatz Schillerhain sei für Unkundige nur schwer zu finden.
Gerald Pittner zeigte sich verwundet, was als wichtiger Grund in der Geschäftsordnung durchgeht. Da die Freien Wähler aber von Anfang an gegen die Querung gewesen seien, begrüße er die Neuabstimmung.
Rita Rösch von der SPD erklärte, dass sie nach wie vor für die Insel ist. Sie habe viele positive Rückmeldungen von Bürgern bekommen. Vor der Stadtgalerie Schweinfurt, dort beobachtete sie eine Stunde lang die Passanten, würde die Querungshilfe auch angenommen.
Umentschieden hat sich dagegen Karl Breitenbücher von den Grünen. Er gibt zu, etwas „in der Zwickmühle gewesen“, zu sein. Nachdem er eine zeitlang Passanten beobachtet habe, die am Möbelhaus Pfeuffer parkten, um das gegenüberliegende Kino zu besuchen und für die Querung der Straße nicht die Ampel nutzten , sagt er: „Man sollte die Bequemlichkeit der Leute nicht unterstützen.“
„Die, die die Ampel nutzen, gibt es aber auch“, warf Rösch ein. Dietmar Weyer wies darauf hin, dass die Einmündung zwischen Falaiser Brücke und dem Parkplatz breiter wird, um Spuren für drei Busse zu schaffen. „Das ist auch nicht ohne“, sagte Rösch. Die müssten von parkenden Triamare-Besuchern Richtung Brücke auch erst einmal überquert werden.
Letztlich stimmte der Ausschuss mit sechs zu drei Stimmen dafür, dem Antrag der CSU-Stadtratsfraktion zu folgen und auf den Bau der Querungshilfe zu verzichten. Für eine Insel plädierten Bürgermeister Bruno Altrichter, Rita Rösch (SPD) und Dietmar Weyer (SPD).