Die Zukunft der Vögele-Filiale in der Hohenrother Straße ist derzeit ungewiss. Sicher ist bislang nur, dass das Bad Neustädter Bekleidungsgeschäft in naher Zukunft nicht mehr unter dem Namen Vögele firmieren wird. Verschiedene Übernahmeszenarien sind denkbar, eine komplette Schließung erscheint unwahrscheinlich, wird aber in einer Stellungnahme von Vögele-Unternehmenssprecherin Jrene Jost nicht offiziell ausgeschlossen.
Seit Jahren Probleme
Die Schweizer Textilkette Charles Vögele hatte schon seit Jahren mit Problemen gekämpft. Im September 2016 legte das italienische Konsortium „Sempione Retail“, ein Zusammenschluss des Handelskonzerns OVS mit zwei weiteren Investoren, Pläne für die Übernahme des angeschlagenen Einzelhändlers vor. Die sahen unter anderem den Verkauf der deutschen Filialen – derzeit etwas weniger als 300 – vor. Im November wurde die Übernahme erfolgreich abgeschlossen.
Im Januar teilte Vögele mit, Käufer für die meisten seiner deutschen Filialen gefunden zu haben: Die Handelsunternehmen Tedi, Woolworth und Kik hätten eine Vereinbarung mit der Charles Vögele Deutschland GmbH für den Kauf eines Großteils des deutschen Filialnetzwerks unterzeichnet. „Die drei Handelshäuser werden vorbehaltlich der Zustimmung der Vermieter die Mehrheit der Filialen künftig unter ihrem jeweiligen Markennamen und ihrem spezifischen Geschäftskonzept betreiben“, so Sprecherin Jost auf Anfrage. Den Mitarbeitern werde dabei die Möglichkeit auf Weiterbeschäftigung angeboten. Derzeit sei geplant, die Mietverträge im zweiten Quartal 2017 zu übertragen.
Keine Auskunft
Ob die Bad Neustädter Filiale eines der betroffenen Geschäfte ist, das übernommen wird? Denn zumindest Tedi- und Kik-Filialen gibt es in der Kreisstadt bereits. Die örtliche Vögele-Filialleitung verweist an die Pressestelle. Der Prozess laufe noch, weshalb man aktuell keine Auskunft zu einzelnen Standorten geben könne, heißt es aus der Schweiz.
Sollte Bad Neustadt nicht darunter fallen, gibt es dennoch Hoffnung für die sieben Mitarbeiter. „Weiter planen wir, den Großteil der übrigen Filialen auf das Format „Upim“, das zu OVS gehört, umzustellen“, so Jost abschließend. Laut Informationen der Süddeutschen Zeitung sind es 84 Vögele-Filialen, die zum zweiten Quartal auf die italienische Marke „Upim“ umgestellt werden sollen.