Das 50-jährige Bestehen feierte die Versehrtensportgruppe Ostheim-Mellrichstadt. Wobei die Reihenfolge der Städte im Vereinsnamen keinesfalls eine Wertung sein soll, wie der stellvertretende Vorsitzende Wolfgang Schneider scherzhaft versicherte. Dabei wurden einige Mitglieder ausgezeichnet, die dem heute 58 Personen zählenden Verein seit vielen Jahren die Treue halten.
Seit der Gründung vor 50 Jahren sind Helmut Budaew und Alban Moritz dabei. Moritz wurde darüber hinaus mit der goldenen Ehrennadel vom Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Bayern (BVS) ausgezeichnet. Seit 45 Jahren sind Paula Scharding, Ludwig Seifert und Hermann Gottwalt in der VSG; seit 40 Jahren Gertrud Berger, Sonja Bach und Joachim Bach. 25 Jahre gehören Hubert Seifert der VSG an und seit 10 Jahren ist Monika Then dabei. Auszeichnungen wurden auch vom Bayerischen Landes-Sportbund (BLSV) vergeben. Dessen Vertreter für den Rhön-Grabfeldkreis, Georg Will, überreichte die Verdienstnadel in Bronze an Günter Göpfert, die in Silber ging an Hubert Seifert und die Verdienstnadel in Silber mit Gold wurde dem zweiten Vorsitzenden der VSG, Wolfgang Schneider, überreicht.
An den Verein überreichte Will anlässlich des Jubiläums eine gerahmte Ehrenurkunde, die der erste Vorsitzende, Egon Markert, in Empfang nahm.
Zur zwischenzeitlichen Unterhaltung zauberten sieben Ostheimer Musiker unter Leitung von Stadtmusikmeister Walter Bortolotti schon fast einen Big-Band-Sound in den voll besetzten Saal der guten Quelle.
Die Festrede oblag der Bezirksvorsitzenden des BVS, Barbara Beckmann. Sie umriss die Geschichte des Versehrtensports in Bayern. Anfangs haben sich Kriegsversehrte zusammengefunden, um nach ihren Möglichkeiten Sport zu treiben. Unter einfachen Bedingungen wurden je nach Handicap Prell-, Faust- oder Sitzball sowie Fußballtennis gespielt. Sportliche Frauen waren zu dieser Zeit noch gar nicht zugelassen, so die Bezirksvorsitzende.
Inzwischen hat sich der BVS zu einem Verband „für alle Schadensbilder, die es gibt“ entwickelt. Mit seinen zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf Landes- und Bezirksebene hat es sich der BVS Bayern zur Aufgabe gemacht, den Inklusionsgedanken im Sport weiterzuverbreiten. Beckmann bestätigte, dass dies in der VSG Ostheim-Mellrichstadt auch genauso gehandhabt wird. Sportliche Werte zu vermitteln, sei eine Aufgabe, dazu gehören vor allem das Fair Play sowie Kameradschaft, Pünktlichkeit, Ehrlichkeit, Fairness – alles, was wir im täglichen Leben brauchen, so Beckmann.
Vorsitzender Egon Markert blickte auf die 50-jährige Geschichte der VSG zurück. Bereits 1966 gab es in Ostheim eigene, für den Behindertensport ausgebildete Übungsleiter. Dass der Behindertensport allerdings kaum finanzielle Unterstützung erhält, bedauerte Markert.
Bürgermeister Ulrich Waldsachs ist beeindruckt von dem langjährigen Wirken der Gruppe. Der VSG ist es zu verdanken, so Waldsachs, dass in der ganzen Region viele Menschen mit eingeschränkter Bewegung Sport treiben, neue Kraft und Mut finden sowie die Motivation, körperliche Leistung zu erbringen.
Wolfgang Schneider ging auf die neuen Herausforderungen ein, wie erhöhte Lebenserwartung und die damit verbundenen Zunahmen alters- und verschleißbedingter Erkrankungen. Diesen Herausforderungen stellt sich die VSG auch weiterhin mit ihren Angeboten. Dabei sei man, so Schneider, auf öffentliche Zuschüsse, Kostenerstattungen durch Krankenkassen und andere Versicherungsträger angewiesen. Schneider dankte dem ersten Vorsitzenden und seiner Gattin Ellen – die gute Seele des Vereins – sowie dem Kassier Hubert Seifert und Schriftführer Günter Göpfert.