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BAD NEUSTADT/KISSINGEN: Versorgungsnetz sorgt für Hilfe in Krisensituationen

BAD NEUSTADT/KISSINGEN

Versorgungsnetz sorgt für Hilfe in Krisensituationen

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    Ausgezeichnet: von links Toni Hauck, Dr. Joachim Galuska, Bert Kowalzik vom Vorstand des Versorgungsnetzes Main-Rhön
    Ausgezeichnet: von links Toni Hauck, Dr. Joachim Galuska, Bert Kowalzik vom Vorstand des Versorgungsnetzes Main-Rhön Foto: Foto: Versorgungsnetz

    Das Psychosomatische Versorgungsnetz Main-Rhön wurde kürzlich mit dem Bayerischen Gesundheitspreis 2013 ausgezeichnet. Beworben hatte sich im Namen der rund 30 Mitglieder die in Bad Kissingen niedergelassene Diplom-Psychologin Elisabeth Lamprecht. Und zwar in der Kategorie „Gut versorgt in der Region“. In dieser Kategorie waren bayernweit 16 Projekte eingereicht worden.

    Aus persönlichen Gründen konnte Lamprecht allerdings den Preis nicht entgegennehmen. Zur Preisverleihung fuhren Joachim Galuska (Ärztlicher Direktor Heiligenfeld-Kliniken Bad Kissingen), Toni Hauck (Management Heiligenfeld-Kliniken) und Bert Kowalzik (Psychotherapeut in Bad Neustadt) – alle drei Mitglieder im Vorstand des Psychosomatischen Versorgungsnetzes Main-Rhön. Sie nahmen auch den Scheck in Höhe von 4000 Euro Preisgeld entgegen, das laut Lamprecht in das Versorgungsnetz fließen wird.

    Der Preis wurde zum vierten Mal von der IKK classic und der Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) vergeben. Damit werden Projekte in der ambulanten medizinischen Versorgung ausgezeichnet.

    Das Psychosomatische Versorgungsnetz sei 2008 auf Initiative von Joachim Galuska gegründet worden, sagte Elisabeth Lamprecht im Gespräch mit der Main-Post. Es sei ein Arbeitskreis, dem inzwischen 30 Mitglieder angehören: Fachärzte für psychosomatische Medizin und psychologische Psychotherapeuten, Fachärzte für Psychiatrie, Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten, die Psychosomatische Klinik Heiligenfeld sowie Beratungsstellen und sozial-psychiatrische Dienste.

    Viele Arbeitsstunden hätten die Mitglieder eingebracht, um die gesteckten Ziele zu erreichen, unterstreicht Lamprecht. Zu diesen Zielen beziehungsweise Maßnahmen gehören Versorgungsleitlinien, offene Sprechstunden mit kurzen Wartezeiten, eine Krisenstation in der Heiligenfeld-Klinik für maximal 14 Tage stationäre Behandlung, Informationsmaterial für Patienen, Internet-Auftritt und eine zentrale telefonische Anlaufstelle im Medizinischen Versorgungszentrum der Heiligenfeld-Klinik in Bad Kissingen.

    Ständig steigender Bedarf

    Der Grund für die Installierung eines solchen Netzwerkes liege an dem ständig steigenden Bedarf bei psychosomatischen Behandlungen, sagte Lamprecht. 30 Prozent der Bevölkerung in Europa leide pro Jahr an einer psychischen Störung. „Wir haben lange Wartezeiten, oft sechs Monate“, so Lamprecht.

    Um bei Akutfällen kurzfristig, ohne lange Wartezeiten, helfen zu können, sei die offene Sprechstunde eingeführt worden. „Allein schon das Gefühl, dass etwas vorwärts geht, hilft Patienten in akuten Krisensituationen wie beispielsweise bei Depressionen schon sehr“, würdigte Dr. Ilka Enger von der KVB in ihrer Laudatio das Engagement der Behandelnden im Versorgungsnetz. Bei Bedarf können Patienten auch kurzfristig stationär in der Heiligenfeld-Klinik aufgenommen werden. Dies nahmen laut Ilka Enger im Jahr 2012 über 220 Patienten in Anspruch. Etwa 200 Patienten seien in geeigneten Gruppen ambulant behandelt worden.

    Die Anmeldung erfolgt durch den Hausarzt beim Medizinischen Versorgungszentrum der Klinik Heiligenfeld in Bad Kissingen, erklärt Elisabeth Lamprecht. Dort werden die Patienten dann an die Behandelnden in Bad Kissingen oder Bad Neustadt weitergeleitet.

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