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Von der Bundesstraße 19 zur Bundesautobahn A 71 - eine Chronologie des Werdegangs

Bad Neustadt

Von der Bundesstraße 19 zur Bundesautobahn A 71 - eine Chronologie des Werdegangs

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    Bad Neustadt (nö/Micz) Als nach der Grenzöffnung 1989 eine Autolawine über das nordöstliche Unterfranken hereinbrach und die B19 von Mellrichstadt bis Schweinfurt verstopfte, wurden erstmals Forderungen nach dem Ausbau der Bundesstraße laut. Später trieben Politik und Planer den Bau der A  71 voran.

    Im Folgenden eine Chronologie der Ereignisse:

    · Im März 1990 fordert der Regionale Planungsverband Main-Rhön den vierspurigen Ausbau der B  19.

    · Im Februar 1991 wendet sich der Bund Naturschutz in Bayern erstmals gegen den Bau einer Autobahn. Nach und nach formiert sich auch vor Ort Widerstand.

    · Eine Verbindung von Schweinfurt nach Erfurt wird im März 1991 erstmals als ein  Verkehrs-Projekt Deutsche Einheit  genannt. Immer noch sprechen unterfränkische Politiker vom Ausbau der B  19, ihn fordert unter anderem auch die CSU Rhön-Grabfeld.

    · Im November entdeckt SPD-MdB Susanne Kastner eine A  81 im Bundesverkehrswegeplan; A  81 sei nur ein Arbeitstitel, beschwichtigt kurz darauf CSU-MdB Michael Glos.

    · Bundesverkehrsminister Günther Krause (CDU) entscheidet sich im Februar 1992 für den Bau einer Autobahn, obwohl eine Verkehrs-Prognose für das Jahr 2010 laut Straßenbauamt mehr für den Ausbau der B  19 spricht. Die A  81 soll im Jahr 2000 für den Verkehr freigegeben werden.

    · Im Oktober 1992 wird bekannt, dass die A81 nach der A  13 (Dresden-Prag) das für die Umwelt problematischste Projekt Deutsche Einheit ist.

    · Im November 1993 wird das Raumordnungsverfahren eingeleitet, ein Baubeginn 1995 für möglich gehalten.

    · Die so genannte Wahllinie Ost setzt sich im März 1994 im Raumordnungsverfahren durch. Sie führt von Schweinfurt aus östlich an Münnerstadt und Bad Neustadt vorbei zur Landesgrenze.

    · Im November wird die A  81 von zehn auf sieben Anschluss-Stellen abgespeckt.

    · Anfang 1995 wird die A  81 in A71 umbenannt.

    · Im Oktober 1995 wird das Planfeststellungsverfahren für den ersten Abschnitt Schweinfurt-Pfersdorf eingeleitet. Beim Erörterungstermin im Mai 1996 werden 10 000 Einwendungen behandelt.

    · Im März 1996 folgt das Planfeststellungsverfahren für den Abschnitt Pfersdorf-Münnerstadt, im November 1996 der Erörterungstermin mit 6500 Einwendungen.

    · Zum Jahreswechsel 96/97 entbrennt die Debatte, ob der Bau der A  71 aus Geldmangel verschoben oder nur einbahnig gestaltet werden soll.

    · Im September 1997 startet das Planfeststellungsverfahren für das Teilstück Münnerstadt-Mellrichstadt. Im Juli 1998 werden dazu 2500 Einwendungen erörtert.

    · Vor der Bundestagswahl im Oktober 1998 versprechen Kandidaten der jetzigen Regierungsparteien, die A  71 werde fallen, falls Rot-Grün gewinnt.

    · Das erste A  71-Teilstück in Thüringen zwischen Erfurt und Ilmenau wird am 12. Dezember 1998 freigegeben.

    · Im Januar 1999 widerruft Verkehrsminister Franz Müntefering (SPD) die zunächst von Rot-Grün angekündigte Überprüfung des Projekts. Wenig später bekräftigt Bundeskanzler Gerhard Schröder: "Die A  71 wird bis zum Jahr 2005 fertig gestellt."

    · Im Februar 1999 erläßt die Regierung den Planfeststellungsbeschluss für den Abschnitt Schweinfurt-Pfersdorf, im April folgt der Beschluss für das Teilstück Pfersdorf- Münnerstadt. Einzelne Gemeinden und der Bund Naturschutz reichen Klage ein.

    · Am 4. Oktober 1999 treten Politiker bei Hain zum ersten Spatenstich für die A  71 auf unterfränkischer Seite an.

    ·  Beim ersten Spatenstich im Landkreis Rhön-Grabfeld am 29. Juni 2001 oberhalb von Mellrichstadt am Reuthof spricht der damalige Kreischef Dr. Fritz Steigerwald von der enormen Bedeutung der neuen Verkehrsader, hinter der die deutliche Mehrheit der Bevölkerung stehe.

    · Den Endspurt für das Projekt, "das die Wirtschaftszentren Thüringens mit Franken verbindet" (Staatssekretär Hilsberg), wurde eingeläutet am 6. September 2002, als der 4. Bauabschnitt zwischen Mellrichstadt und der Landesgrenze begonnen wurde.

    · Zur Eröffnung des Rennsteigtunnels am 5. Juli 2003 sprach Bundeskanzler Gerhard Schröder vor 30 000 Menschen. Seither ist die A  71 von Bindersleben bis Meiningen-Süd auf einer Länge von 83 km durchgehend befahrbar. Insgesamt sind 90 Bauwerke fertig gestellt.

    · Die Insolvenz eines hessischen Bauunternehmens im Januar 2004 brachte den Zeitplan der Saaletalbrücke bei Hollstadt und der Thalwasserbrücke bei Münnerstadt ins Stocken. Bei der Saaletalbrücke war zum Insolvenz-Zeitpunkt weder der erste, noch der zweite Brückenüberbau fertig gestellt. Doch eine Firma aus Aschaffenburg holte die vertane Zeit auf.

    · Rund 10 000 Menschen erlebten beim so genannten Anradeln der Autobahn zwischen Meiningen-Süd und der Anschluss-Stelle Mellrichstadt am 6. November 2005 einen ganz besonderen Brückenschlag.

    · Am 17. Dezember 2005 gibt Bundesverkehrsminister Tiefensee die A  71 für den Verkehr frei.

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