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KREUZBERG: Von Kilian bis zu den Klosterbrüdern

KREUZBERG

Von Kilian bis zu den Klosterbrüdern

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    Die Klosterkirche am Kreuzberg ist ein schlichter Saalbau mit einem Hochaltar zum Thema „Die Kreuzigung Christi“.
    Die Klosterkirche am Kreuzberg ist ein schlichter Saalbau mit einem Hochaltar zum Thema „Die Kreuzigung Christi“. Foto: Foto: Regina Rinke

    Der Kreuzberg hat geschichtlich einiges zu bieten. Wer den „Heiligen Berg der Franken“ besucht, trifft auf eine gewachsene Struktur an Gebäuden und Einrichtungen. Auf den ersten Blick erschließt sich die Geschichte jedoch keineswegs.

    So gibt es nun einmal im Monat eine 45-minütige Führung rund um die Klosteranlage, bei der der zertifizierte Gästeführer Frank Dickas interessierten Besuchern einen Überblick über die Geschichte und bauliche Entwicklung auf dem Kreuzberg gibt. Dieses kostenlose Angebot des Klosters gibt es seit Mai diesen Jahres und wird sowohl von Touristen wie auch Einheimischen gerne angenommen.

    Frank Dickas startete die jüngste Tour mit der Geschichte des Heiligen Kilian an dessen Figur auf der Wiese vor der Klosteranlage. Damit war er ganz am Anfang, begann mit der Christianisierung der Region durch die irischen Missionar.

    Weiter ging es in der Geschichte zum Beginn der Wallfahrten und der Gründung des Klosters: Seit dem frühen Mittelalter ziehen Prozessionen auf den Kreuzberg. Die Pilger und Wanderer werden seit 1620 von den Franziskanern bewirtet. „Heute wie damals sorgen sie für das leibliche und geistige Wohl ihrer Gäste – einst in einfachen Holzhütten, seit dem späten 17. Jahrhundert in den Klostergemäuern, die zwischen1677 und 1692 entstanden. Das viel gerühmte Klosterbier wird von den Franziskanern seit 1731 an Ort und Stelle gebraut.“

    Heiraten im Fürstenzimmer

    Von 1681 bis 1692 errichteten die Franziskaner die heutige Wallfahrtskirche zusammen mit einem Kloster auf dem Kreuzberg. Dass auch der damalige Fürstbischof den Kreuzberg zu schätzen wusste, davon zeuge die frühere Jagdresidenz, die heute einen Teil des Klosters bildet.

    Aber nicht nur in der Historie verweilte Dickas, immer wieder schuf der aktuelle Bezüge. So erinnerte er die Teilnehmer der Gästeführung daran, dass seit 2011 im Fürstenzimmer auch standesamtliche geheiratet werden kann.

    Nicht fehlen durfte beim Rundgang das Bruder-Franz-Haus. Das historische, denkmalgeschützte Haus von 1687 gehört zu den ältesten Gebäuden am Kreuzberg. Aus dem früheren Kreuzberghotel wurde 2008 das Bruder-Franz-Haus mit einer Dauerausstellung zum Leben von „Franz von Assisi und Gottes Schöpfung“ mit gestalteten Meditationsräumen.

    Ein Besuch beim Bernhardiner Josef, vorbei am Wendelinusbau und der Rodelwiese, auf der in den 1960er-Jahren der erste Schlepplift der Rhön installiert wurde, ging es zur Darstellung des Heiligen Jakobus.

    Über den Kreuzberg führen drei Weitwanderwege, der Premiumwanderweg „Hochrhöner“, der fränkische Marienweg und der Jakobusweg. Die kleine Tafel mit Ruhebank, abseits vom Trubel der Gastronomie, bietet Gelegenheit zum Innehalten.

    „Zum Elisäus“

    Vorbei am Friedhof, auf dem am Kreuzberg beheimatete Franziskaner ihre letzte Ruhestätte fanden, ging es zur neu angelegten Freifläche vor dem Kirchplatz.

    Warum heißt der ehemalige Berggasthof heute „Zum Elisäus“ wollte Frank Dickas wissen. Die Teilnehmer der Gästeführung konnte ihm seine Frage beantworten. „Der letzte Franziskanerbruder der Braumeister war hieß Elisäus.“ An ihn werde mit dem Namen des Berggasthofs erinnert, bestätigte der Gästeführer.

    Interessante Details hatte Dicka szur Kreuzbergbrauerei mitzuteilen. 8500 Hektoliter werden pro Jahr gebraut. 3000 Liter werden täglich über den Ausschank verkauft, an Spitzentagen bis zu 7000 Liter. 4000 Krüge werden jährlich als Andenken an einen Besuch auf dem Kreuzberg mitgenommen.

    Besichtigt wurde natürlich auch die Wallfahrtskirche mit ihren beeindruckenden Deckengemälden, die die besondere Nähe der Franziskaner zum Kreuz Christi zum Ausdruck bringen. Am Kreuzweg hinter der Kirche, der erst 2016 durch die beiden Platten „Kreuzigung“ und „Grablegung“ vervollständigt wurde, endete der Rundgang.

    Die kostenlosen Gästeführungen finden jeweils am dritten Montag im Monat auf dem Kreuzberg statt. Treffpunkt ist um 11 Uhr am Klosterladen. Die Führungen gibt es bis zum Oktober.

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