Eine schönere Bleibe für einen Zwischenstopp auf dem Weg zum Weltjugendtag in Krakau hätte sich die Jugendgemeinschaft, die zum Malteserorden gehört, nicht aussuchen können: Die jungen Leute wurden auf dem Anwesen der gräflichen Familie von Soden in Neustädtles beherbergt, die Verköstigung der großen Schar übernahm die komplette Dorfgemeinschaft.
Nachdem Monsignore Peter Schallenberg, Professor für Moraltheologie aus Paderborn, der die Messe halten sollte, am Donnerstagabend im Stau stand, wurde kurzerhand umdisponiert und zuerst zu Abend gegessen. Nach einem kurzen Tischgebet versorgten sich alle mit Pizza, Bratwurst, Salaten und weiteren Köstlichkeiten, gesponsert von der Gemeinde und von Privatleuten. Viele Helfern packten mit an, um die Organisation wie den Aufbau des Zeltplatzes, der Duschen oder der Sitzgelegenheiten kümmerte sich Leander Reußenzehn.
Carl von Wedel, der mit Adelheid von Aulock und Andreas von Spee zum Betreuungsteam gehört, stellte die Jugendgemeinschaft des Malteserordens vor. Sie hat den Auftrag, sich um die Bedürftigen, Kranken und Armen zu kümmern und den Glauben zu verbreiten. Im Wesentlichen gestalte man Projekte für Behinderte und Kranke, was ganz im Sinne von einer Hinführung zum Glauben und einer Vertiefung desselben sei. Schnell konnte eine Gruppe von 50 Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 18 Jahren für eine Fahrt zum Weltjugendtag nach Krakau begeistert werden. So wurde ein Programm zusammengestellt, damit die Jugendlichen Erfahrungen im Glauben sammeln und den Glauben leben können.
Begonnen wurde die Fahrt im Herzen Deutschlands, in Neustädtles, wo sie von der Familie von Soden großzügig empfangen wurden. Das Thema des Weltjugendtages lautet „Selig die Barmherzigen, denn sie werden Erbarmen finden“ – in diesem Sinne könne man sagen, dass die Gruppe freundlich und barmherzig aufgenommen und unterstützt wurde. Von Wedel dankte Bürgermeister Thomas Fischer, der eine Spende mitgebracht hatte, Familie von Soden für ihre Gastfreundschaft und Leander Reußenzehn für die Organisation.
Weiterer Dank ging an alle, die mit den Jugendlichen den Start in die Wallfahrt feierten.
Auf ihrem Weg wollten die Jugendlichen einen Halt in Bautzen einlegen und dort in einem Altenheim Senioren besuchen. Um schnell genug dorthin zu kommen, suchten und fanden sie schließlich die Übernachtungsmöglichkeit bei von Sodens. Der Kontakt kam durch Mitinitiatorin Adelheid von Aulock zustande.
Bürgermeister Fischer schwärmte den Jugendlichen von der letztjährigen Bürgermeister-Fahrt nach Krakau vor, die begleitet wurde von Dekan Andreas Krefft und Pater Stanislaus Wentowski, Für Carl von Wedel ist der Weltjugendtag ein besonders fröhliches Fest, Christen aus der ganzen Welt lernen sich kennen. Etwa zwei Millionen Besucher werden erwartet. Es sei eine lebendige, aber tiefe Spiritualität zu spüren und ein großer Unterschied zum normalen deutschen Gemeindeleben, sagte Adelheid von Aulock. Dabei lege die Jugend bei diesem Großereignis den Schwerpunkt auf Anbetung und Beichte. Als Monsignore Peter Schallenberg, der die Gruppe als Jugendseelsorger nach Krakau begleitet, am späten Abend in Neustädtles eintraf, wurde noch die Heilige Messe gefeiert. „Wir fahren nach Krakau, um den Glauben zu vertiefen und Christus und die Heiligen kennenzulernen, um selber ein Stück heiliger zu werden“, sagte er den Jugendlichen.
„Wir werden zehn Tage mehr auf die Ewigkeit Gottes zugehen.“
Nach der Messe – es war inzwischen dunkel geworden – saßen die Jugendlichen und ihre Begleiter noch im gräflichen Park am Lagerfeuer zusammen. Am nächsten Tag ging es dann weiter in Richtung Weltjugendtag. Höhepunkt der fünf Tage in Krakau wird die Messe mit Papst Franziskus sein. Neben Monsignore Peter Schallenberg sind neun Betreuer mit den jungen Leuten unterwegs.