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EICHENHAUSEN: Wappen des Erbauers erinnert an das Eichenhäuser Schloss

EICHENHAUSEN

Wappen des Erbauers erinnert an das Eichenhäuser Schloss

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    Gut zu erkennen: Der Schlosshof mit Synagoge und Schlossteich auf einer im 19. Jahrhundert gezeichneten Karte, die im Vermessungsamt Bad Neustadt aufbewahrt wird.
    Gut zu erkennen: Der Schlosshof mit Synagoge und Schlossteich auf einer im 19. Jahrhundert gezeichneten Karte, die im Vermessungsamt Bad Neustadt aufbewahrt wird.

    Vor mehr als 150 Jahren hörte das Rittergut Eichenhausen auf zu bestehen. Es wurde von den Grafen von Soden an die ansässigen Bauern verkauft. Diese verteilten den Besitz mit Ausnahme des Waldes unter sich. Die zum Gut gehörenden Häuser erhielten ebenfalls neue Besitzer, wurden zum Teil eingelegt und wieder neu aufgebaut.

    Zum Gut Eichenhausen gehörten ein Schloss, Gesindewohnungen, Ställe, eine Scheune, eine Synagoge, ein Fischweiher, der Schlosshof, ein Judenbad sowie Gärten und Wiesen. Das ehemalige Schloss wurde in den sechziger Jahren des 20. Jahrhunderts von den nunmehrigen Besitzern, der Familie Schneider/Hofgesang, teilweise erneuert. Noch in unseren Tagen sind am Kellereingang sowie einer Umfassungsmauer Wappen der Erbauer zu erkennen.

    Ein Verzeichnis von 1317 nennt als Henneberg-Schleusinger Lehen ein Vorwerk in Eichenhausen. Die Grafen von Henneberg verliehen Eichenhausen an die Voite von Salzburg. 1452 tauschten die Gebrüder Hans und Georg Voit von Salzburg Güter in Salz gegen solche in Eichenhausen.

    Im 16. Jahrhundert errichteten die Voite von Salzburg u.a. einen neuen Edelmannssitz in Eichenhausen. Im Durchgang vom Schlosshof zum Weiher befindet sich noch heute ein zugemauertes Fenstergewände mit der Jahreszahl 1576, das von diesem Bau stammen dürfte.

    Das Rittergut Eichenhausen war nach dem Aussterben der Grafen von Henneberg (1583) an Sachsen-Coburg und Sachsen-Meiningen übergegangen. Nach einiger Zeit nahmen die Brüder Voit von Salzburg eine Teilung des Lehens vor, in Folge deren Hans Wolff Rödelmaier und Caspar Georg Voit von Salzburg Eichenhausen erhielt.

    Hans Wolffs Sohn Melchior Otto Voit von Salzburg wurde am 19. Juni 1603 in Eichenhausen geboren, studierte unter anderem in Würzburg, wurde dort 1627 Domherr und 1638 Domprobst. 1643 wurde Melchior Otto zum Fürstbischof von Bamberg gewählt.

    Er stiftete die dortige Universität, die nach ihm die Ottonische genannt wurde. Der wohl berühmteste Eichenhäuser verstarb 1653 und wurde im Bamberger Dom beigesetzt. Erbe des Besitzes in Eichenhausen wurde Melchiors Bruder Adolph Georg Voit von Salzburg. Nach seinem Tod 1657 fielen die Eichenhäuser Güter an seinen Vetter Philipp Adam und Ludwig Gustav Voit von Salzburg aus Unterebersbach.

    1752 verkaufte Julius Gottlieb Freiherr Voit von Salzburg das Rittergut Eichenhausen an Johann Michael von Schauenfels für 16 000 Gulden. Dieser ließ 15 Häuser und eine Judenschule errichten.

    Nach dem Tod des Johann Michael Schaudi Freiherr von Schauenfels 1757 – er hatte nämlich keine männlichen Erben - fiel das Lehen Eichenhausen an die Lehensherrschaften, die Herzogtümer Sachsen-Meiningen (zwei Drittel) und Sachsen-Saalfeld-Coburg (ein Drittel), zurück.

    Es wurde nun dem Freiherren von Borie zu Neuhaus aus Dankbarkeit für seine in einer Prozesssache erworbene Verdienste auf Lebenszeit verliehen. Nach dessen Tod wurde das Gut Eichenhausen einige Jahre von Römhild aus verwaltet und schließlich 1796 an Graf Friedrich Julius Heinrich von Soden - Sassanfahrt (1754 bis 1831) für 30 000 Gulden veräußert.

    Der Sohn des Grafen Julius von Soden, Karl Graf von Soden (1783 bis 1858) verkaufte das Rittergut Eichenhausen 1852 an die Ortsnachbarn.

    Insbesondere die Namen von Dorfstraßen (Schloßgartenstraße, Schloßhof) halten in unseren Tagen die Erinnerung an das Schloss noch wach.

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