G enau genommen macht Weihnachten nur Probleme. Was schenkt man? Ist der Kühlschrank wirklich voll genug? Wäre es besser gewesen, den größeren Baum zu kaufen? Oder ihn gar zu klauen? Sollte man nicht endlich aufhören, überall Kerzen anzuzünden, damit auch die Feuerwehrleute in Ruhe feiern können? Wäre es nicht an der Zeit, den Verpackungs-Wahnsinn endlich zu stoppen? Sie sehen: Probleme über Probleme. Und sprachlich haben wir Weihnachten ebenfalls längst nicht mehr im Griff.
Heißt es die Weihnacht? Das Weihnachten? Die Weihnachten? Nicht mal zum Fest der Feste kommt man ohne den Duden aus. Blättern wir also mal nach. "Weihnachten wird vorwiegend ohne Artikel gebraucht." Also einfach Weihnachten. Womit der allererste Satz in diesem Text schon mal stimmt: Weihnachten macht nur Probleme.
Wer das jetzt immer noch nicht glaubt, bekommt den Beweis wiederum vom Duden. Dort wird behauptet, Weihnachten sei "ein erstarrter Dativ Plural, der sich im Mittelhochdeutschen aus der pluralischen Fügung "ze wihen nahten" ( = in den heiligen Nächten) losgelöst hat und jetzt weitgehend als ein selbstständiger Nominativ Singular behandelt wird."
Wer hätte gedacht, dass die Weihnacht und das Weihnachten so problematisch und kompliziert sein können. Vielleicht sollten wir das Thema lieber ruhen lassen und ganz befreit vom erstarrten Dativ Plural über die wirklich wichtigen Dinge nachdenken: Ist der Kühlschrank auch voll genug?