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Burglauer: WG oder Seniorenheim: Wie wollen alte Menschen wohnen?

Burglauer

WG oder Seniorenheim: Wie wollen alte Menschen wohnen?

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    Wohngemeinschaft oder Seniorenheim, zwei mögliche Formen des Wohnen im Alter, stellte Brigitte Herkert von der Koordinationsstelle "Wohnen im Alter" der Lenkungsgruppe der NES Allianz vor.
    Wohngemeinschaft oder Seniorenheim, zwei mögliche Formen des Wohnen im Alter, stellte Brigitte Herkert von der Koordinationsstelle "Wohnen im Alter" der Lenkungsgruppe der NES Allianz vor. Foto: Patty Varasano

    Die Lenkungsgruppe der NES Allianz hatte Brigitte Herkert von der Koordinationsstelle "Wohnen im Alter", einem Projekt der Arbeitsgruppe für Sozialplanung und Altersforschung (München),  zu Gast. Wohnen im Alter sei ein komplexes Thema, sagte sie. Es gebe viele Herausforderungen, aber auch Chancen für das Wohnen im Alter im ländlichen Raum. Ein Steuerung sei möglich. Die Koordinationsstelle sei begleitend und unterstützend tätig.

    Am Anfang müsse die Frage stehen: "Was wollen die älteren Menschen?". Die Antwort: lange zu Hause bleiben, selbstbestimmt am gesellschaftlichen Leben teilnehmen oder gemeinsam mit anderen alt werden. Hier seien individuelle Lösungen gefragt, so Herkert. Für ein gutes Konzept sei die Einrichtung eines Quartiersmanagements zu empfehlen. Dieses müsse die Infrastruktur abfragen, die Seniorenarbeit in der Gemeinde übernehmen und als Kümmerer für die ältere Bevölkerung da sein.

    Es braucht einen Quartiersmanager 

    Ein Quartiersmanager müsse die Bereiche Wohnen und Grundversorgung, Beratung und soziale Netzwerke und ortsnahe Unterstützung und Pflege abdecken. Ältere Menschen wünschten sich, im vertrauten Umfeld zu bleiben und gleichzeitig Unterstützung zu erhalten.

    Bürgermeister Georg Straub, Vorsitzender der NES-Allianz, wies auf das Problem hin, qualifizierte Mitarbeiter für das Quartiersmanagement zu finden. Herkert riet ihm, nicht die Geduld zu verlieren und immer wieder die Stelle aufs Neue auszuschreiben.

    Als Wohnalternativen im ländlichen Raum empfehle man, außer den bewährten Seniorenheimen das betreute Wohnen. Es beinhalte eine barrierefreie Wohnanlage, dazu sollte ein Vertrag über soziale Betreuung abgeschlossen werden. Der Mietvertrag müsse die Grundleistungen enthalten. Sie empfahl, genau nachzufragen, was der Investor anbiete.

    Alternative zum Pflegeheim

    Des Weiteren seien gemeinschaftsorientierte Wohnformen eine gute Alternative, sagte Herkert. Eine Seniorenwohngemeinschaft  bestünde aus einem gemeinsamen Haushalt und einem eigenen Zimmer für jeden Bewohner, gleich einer Studenten-WG. Das sei jedoch nicht so einfach, mahnte Herkert. Die Zielgruppe einer solchen ambulant betreute Wohngemeinschaft könnten betreuungs- und pflegebedürftige Mensch sein. Man sehe dies als Alternative zum Pflegeheim. Die Mitarbeiter müssten bereit sein, den Weg der Bewohner mitzugehen, über Pflege und Demenz bis zum Tod. Es gebe Förderprogramme für verschiedene Arten von Pflege in den WGs der ambulanten Wohnform , informierte Herkert. Da maximal zwölf Personen in einer solchen WG wohnen können, wird diese Wohnform meist teurer als ein Heim.

    Investoren suchen

    Herkert empfahl den Bürgermeistern, die Initiative in ihren Gemeinden zu ergreifen. Probleme bereite es, einen Investor fürs Gebäude zu finden, sagte Niederlauers Bürgermeister Richard Knaier. Um einen finanziellen Anschub zu erhalten, wies Herkert auf die neuen Förderrichtlinien von Pflegeplätzen und Gestaltung von Pflege und Betreuung im sozialen Nahraum vor, betonte jedoch, dass alles gute vorbereitet sein müsse. Denn die Bewohner könnten mitbestimmen. Es sei ein privates Wohnen, der Pflegedienst könne gewählt werden.

    Die Mitglieder der NES Allianz waren recht angetan von Brigitte Herkerts Ausführungen. Im Anschluss stellten sich Marlene Rost und Elke Rinneck und ihre Arbeit beim EUTB – ergänzende unabhängige Teilhabe – vor.

    Was ist EUTB?

    Die EUTB unterstützt bei allen Fragen zum Rehabilitation und Teilhabe. Sie berät alle Menschen mit Behinderung, von Behinderung bedrohte Menschen, Menschen die langfristig erkrankt sind und Fachstellen, Vereine und Organisationen. Die Beratung ist kostenlos und unabhängig. In Rhön-Grabfeld gibt es Sprechzeiten nach Terminvereinbarungen unter der Tel.: (09771) 6126207.

    Allianzmanager Johannes Wolf teilte am Ende der Sitzung mit, das die Genehmigung für die Beratungsscheine für Erstberatung durch Architekten vorliege. Anträge könnten nun gestellt werden. Für das Regionalbudget liege jedoch noch keine Bewilligung vor.

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