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OBERSTREU: Wiedereinführung der Wehrpflicht gefordert

OBERSTREU

Wiedereinführung der Wehrpflicht gefordert

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    Juliane Demar (Zweite von links) hatte sich beim ASP-Kreisverband Rhön-Grabfeld als Listenkandidatin für die Landtagswahlen im Oktober vorgestellt. Über den Besuch freuten sich (v. r.) der ASP-Kreisvorsitzende Albrecht Erhard sowie seine Stellvertreter Petra Seifert und Wolfgang Becker.
    Juliane Demar (Zweite von links) hatte sich beim ASP-Kreisverband Rhön-Grabfeld als Listenkandidatin für die Landtagswahlen im Oktober vorgestellt. Über den Besuch freuten sich (v. r.) der ASP-Kreisvorsitzende Albrecht Erhard sowie seine Stellvertreter Petra Seifert und Wolfgang Becker. Foto: Foto: Fred Rautenberg

    Zwei Schwerpunkte prägten die Hauptversammlung des Außen- und Sicherheitspolitischen Arbeitskreises Rhön-Grabfeld am vergangenen Donnerstag in Oberstreu in der Gaststätte „Zum Hirschen“: die Vorstellung von Juliane Demar als Kandidatin für den Bayerischen Landtag bei den Wahlen am 14. Oktober 2018 sowie ein Antrag dieses Kreisverbands an den Landesvorstand. Die Forderung nämlich, die ausgesetzte Wehrpflicht zusammen mit einem allgemeinen Sozialjahr wieder zu aktivieren.

    Der Kreisvorsitzende Albrecht Erhard eröffnete die Sitzung mit einem Rundumblick in die aktuelle Weltpolitik. Diskutiert wurden vor allem die Politik von US-Präsident Donald Trump und der Giftgasanschlag auf ehemalige russische Spione. Ein weiteres Diskussionsthema war die Lage der Bundeswehr. Die vernichtende Kritik, die das ASP-Mitglied Gerd Höhn vor einem Jahr geübt hatte, sei nun auch in den Medien durch Berichte von anderer Seite bestätigt worden.

    Die Schriftführerin Gabriele Dorst ließ das vergangene Jahr noch einmal aufleben, indem sie an die Aktivitäten des Kreis-ASP erinnerte. Kassier Karl-Heinz Hentschel legte seinen Rechenschaftsbericht ab, Albert Wüchner und Edi Völkl hatten die Kasse für korrekt befunden.

    Juliane Demar stellte sich als Listenkandidatin für den Bayerischen Landtag vor. Sie vertrat die Meinung, dass Unterfranken angesichts der oberbayerischen Dominanz im Landtag gar nicht genug (CSU-)Abgeordnete in München haben kann. Sie wisse, dass gerade Menschen ihrer Generation häufig in die Großstädte ziehen. Darum wäre es ihr politisches Bestreben, alles dafür zu tun, dass auch unser ländlicher Raum strukturell dieselbe Lebensqualität anbieten kann wie zum Beispiel der „Speckgürtel um München und Ingolstadt“. Die Jura-Studentin hat in der CSU trotz ihrer Jugend bereits beachtliche Schritte auf der politischen Karriereleiter gemacht: zuerst als Landesvorsitzende der CSU-Schüler-Union, dann als Kreisvorsitzende der Jungen Union und als bisheriger Höhepunkt der Einzug in den Kreistag.

    Vorsitzender Albrecht Erhard las den Wortlaut des Antrags an die Landesversammlung am 12. Mai vor, die Reaktivierung einer zwölf Monate dauernden Wehrpflicht zusammen mit einem zivilen Dienstjahr für Frauen von der neuen Bundesregierung zu fordern. Die gewachsenen internationalen militärischen Verpflichtungen Deutschlands erforderten mehr Soldaten, heißt es in diesem Antrag. Die Bundeswehr habe etliche militärische Fähigkeiten verloren, personell wie materiell, so dass nach Auffassung des Wehrbeauftragten die Bundeswehr nur bedingt einsatzbereit sei. Wehrpflichtige könnten für den Heimatschutz eingesetzt werden, aus ihren Reihen würden auch immer wieder Zeit- oder Berufssoldaten nachwachsen, und schließlich würde der Wehrdienst auch das staatsbürgerliche Bewusstsein fördern.

    Die Anwesenden waren sich in der Diskussion über diesen Antrag im Klaren, dass dieser wenig Aussicht auf Verwirklichung hat, angesichts der angespannten Lage auf dem deutschen Arbeitsmarkt. Dennoch sollte der Landes-ASP ein Umdenken in Politik und Öffentlichkeit anstoßen.

    Mit einer weiteren Aussprache zur Wirtschafts- und Weltpolitik der Großmächte und einem Statement von Juliane Demar zur momentanen Flüchtlingspolitik setzte der Vorsitzende die Versammlung fort. Dem skeptisch bis pessimistischen Grundtenor der Diskussion setzte Siegfried Hornung einen Gegenakzent: Er sah, dass in allen Ländern, auch in Russland, gütige Menschen lebten, die auch großartige Kulturleistungen hervorgebracht haben. Mit solchen Menschen gelte es sich zu verbünden und dadurch das Böse in der Welt nicht überhand nehmen zu lassen. Wolfgang Becker, stellvertretender Vorsitzender, sah dies sehr nüchtern: „In der Weltpolitik gibt es gibt nur Vertreter ihrer machtpolitischen Interessen.“ Auch er sah, dass zahllose Menschen in ihrer Heimat keine Zukunftsperspektive haben, doch fragte er, ob wir es je schaffen können, das dort zu ändern (etwa durch entsprechende Entwicklungshilfe), wenn die ungebremste Überbevölkerung in diesen Ländern jeden Fortschritt wieder in Frage stellt.

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