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Will: "Man soll dem Bären noch nicht das Fell über die Ohren ziehen"

Mellrichstadt

Will: "Man soll dem Bären noch nicht das Fell über die Ohren ziehen"

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    Mellrichstadt (sto) Man muss der Tatsache ins Auge schauen: Die Hainberg-Kaserne hat seit dem 2. November keine Zukunft mehr, auch nicht das Panzergrenadierbataillon 352. Die Entscheidung von Bundesverteidigungsminister Peter Struck wurde über die Medien verkündet, bis dato hatte die Stadt keine schriftliche Mitteilung darüber vorliegen. Bürgermeister Helmut Will hatte deshalb Mitte November nach Berlin geschrieben.

    Grund: Bürgermeister Helmut Will war die Begründung zur Schließung der Garnison Mellrichstadt nicht klar. Im Laufe dieser Woche ist nun das Antwortschreiben aus dem Ministerium eingegangen. Darüber informierte Will den Stadtrat.

    Die Gründe des Ministers

    Ausgehend von der neuen Heeresstruktur werden von den derzeit bestehenden 15 Panzergrenadierbataillonen künftig nur noch acht Verbände benötigt. Die Jägerbrigade 37 verfügt als eine der künftigen vier Stabilisierungskräftebrigaden strukturell über zwei Panzergrenadierbataillone, die aus den im Regionalbereich Nordbayern, Thüringen und Sachsen stationierten Infanteriebataillonen auszuwählen waren. In dem nach den Kriterien des neuen Stationierungskonzeptes erfolgten Auswahlverfahren wurde Mellrichstadt mit den Standorten Schneeberg, Marienberg und Bad Salzungen verglichen.

    Die schlechteren Karten

    Kurzum: Die Standorte Marienberg und Bad Salzungen erhielten die besseren Bewertungen. Für das Panzergrenadierbataillon 352 besteht somit in der Region kein weiterer Bedarf. Das Bataillon wird aus strukturellen Gründen aufgelöst und der Bundeswehr-Standort Mellrichstadt aufgegeben.

    Gute Frage: Was also ist aus der Kaserne zu machen, wenn die Soldaten weg sind? Die wird nicht nur in der Bevölkerung diskutiert, die Frage stellen sich auch Bürgermeister und Stadtrat. Doch von "Schnellschüssen ins Blaue hinein" hält Helmut Will nichts. Er hält es eher mit dem Spruch, der da lautet: "Man soll dem Bären das Fell nicht über die Ohren ziehen, bevor er tot ist."

    Fremdes Eigentum

    Konkret: Solange das Areal Bundeseigentum ist, sind der Stadt nach Wills Worten "die Hände gebunden". Abgesehen davon, dass ein solches Areal schwierig zu vermarkten sei, warnte Will vor voreiligen Schritten, zumal "wir keine Eile haben, denn die Bundeswehr bleibt ja noch zwei bis drei Jahre in Mellrichstadt".

    Im übrigen wird nach Angaben des Bürgermeisters eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die sich mit diesem Thema befasst. Ihr sollen neben dem Stadtoberhaupt auch Landrat Thomas Habermann und MdL Bernd Weiß angehören. Und: So ganz hat Will diesen Gedanken noch nicht aus dem Hinterkopf verdrängt: "Für 2006 habe ich noch ein bisschen die Hoffnung, dass es sich revidiert."

    2006 sind Bundestagswahlen.

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